Heute geht es körperlich besser. Gestern war es noch schwierig, zwar war die Migräne besser, aber Schwindel und Übelkeit erschöpften noch sehr. Heute geht es. Die psychische Ebene ist da weniger greifbar. Ich stolpere ein bisschen von der Sonne in den Nebel zur Dunkelheit – wieder zurück uns durcheinander.
In der Therapie haben wir über den Lebenssinn gesprochen. Sicher gibt es Dinge die vorbei sind. Frühere Lebensziele, die nicht mehr erreicht werden können. Zum Beispiel eine Familie gründen, Schwanger sein und Kinder bekommen. Wir wollten immer Kinder haben! Die Vorstellung, schwanger zu sein – mit diesem Körper etwas wundervolles zustande zu bringen – hatte etwas sehr tiefes und tragendes. Ich bedaure sehr, das mein Lebensweg dieses nicht beinhaltet.
Beruflich wäre es auch unrealistisch zu denken, dass ich hier noch mal in der Lage sein werde etwas erfüllendes und erträgliches zu Leisten. Aber hier ist es eigentlich noch anders, denn auch wenn man älter ist kann man etwas tun. Ehrenamtlich und / oder Kreativ…. irgendwie ist da noch Potential – denke ich jetzt.
Wir sprachen in der Therapie auch über Beziehungen. Wahrscheinlich das Wichtigste im Leben! Frau Str. machte noch einmal klar, wie selten eine Beziehung ist, wie wir sie mit Mieke erleben. Aber auch wie wir in Beziehung gehen mit unseren
Betreuerinnen Assistentinnen oder auch mir ihr. Das das was Wertvolles ist.
Dann sagte sie auch, das wir der Gesellschaft was geben. Das wir damit das wir so am Ball bleiben mit dem OEG oder unser Erlebtes benennen auch den Krankenkassen, Sozialamt gegenüber. Das wir immer wieder damit sagen:” Hey, schaut da hin! So ist das, das gibt es! Und ich will das Sozialarbeiterinnen, ArztInnen, RichterInnen, Anwältin usw. hingucken!” – damit tun wir was für und in dieser Gesellschaft. Vielleicht auch mit diesem Blog. Und vielleicht kann ich ja eines Tages noch mehr tun in diese Richtung?!?
Was die Beziehungen betrifft, wir haben noch mehr Beziehungen. Mehr Menschen, die einen Platz in unserem Herzen haben. Manche sind zur Zeit näher und manche weiter weg. Mit manchen haben wir auch keinen Kontakt mehr. Meistens liegt es daran, weil wir es nicht schaffen aktiv den Kontakt zu halten. Geschweige denn Besuche zu machen. Manchmal geht es, aber mit manchen geht es auch lange nicht, was dann aber auch nicht heißt, das wir nicht mehr an diese Menschen denken. Nur wenn man nicht aktiv in die Begegnung geht, dann kann es sein das die andere sich verletzt fühlt. Dieses auf ihre Art interpretiert. Ich kann das Verstehen. Es macht mich oft Traurig, das wir noch so sind. Und oftmals weiß ich auch nicht warum das so ist. Denn wir mögen die Menschen sehr! Ich kann nur hoffen, das wir eines Tages aktiver Begegnungen gestalten können. Solange hoffen wir, das es Menschen gibt, die auf uns zu kommen und diese Einseitigkeit tragen können, ohne sie persönlich zu nehmen. Wir können nichts erzwingen.
Der Sinn des Lebens…. Begegnung, Beziehungen, Kommunikation und das nutzen und Leben der Sinne?
Ich bin da und doch ganz oft weit weg. All das was ich grad schrieb, empfinde ich nicht nach innen. Darum erscheint mir hier vieles “Sinnlos” – ich bin von Sinnen… hmmm. Wenn es nicht kurze Momente gegeben hätte, wo ich mitkriege, das es andere gibt, dann – weiß auch nicht…
Morgen geht es zur Zahnärztin. Es ist egal. Ich spüre ein bisschen manchmal, was sonst eigentlich da war – aber nur sehr weit weg.
So, jetzt wünsche ich Euch allen eine Gute Woche! Das ihr all Eure Sinne wahrnehmen könnt und Achtsame Begegnungen erlebt. Seid lieb gegrüßt!