Dienstag, 9. August 2011

Innere Kommunikation

Ich neige ja dazu zu sagen, dass es das bei uns nicht gibt, aber das ist ganz einfach nicht wahr. Es gibt nur vieles an das ich mich inzwischen gewöhnt habe und das "mehr" an Kommunikation macht mir schlichtweg angst. Was nicht heißt das ich es nicht will und das ich es nicht anstrebe und doch - ich weiß nicht ob ich es will und mit dem anstreben ist das auch seeehr theoretisch...

Immernoch ist es mir ein leichtes alles so zu erklären, dass es zumindest für mich möglich ist "das alles gelogen ist"... aber ich darf dann auch nicht weiterdenken. Denn dann kommt wieder meine Zuneigung zur Logik und diese spricht eine andere Sprache als ich es in der oberflächlichen Version erhöre ... Versteht noch jemand wovon ich rede? Ist nämlich eines meiner Talente - mich selber Kirre zu machen ... (die Tomaten auf den Augen sind meist von mir selbst gezüchtet - lächel)

Ok - nochmal anders.
Ganz anders.

Man stelle sich eine Gruppe von Menschen in allen Altersstufen vor. Diese Menschen leben in Dir. Bei uns ist es so, dass sich einige untereinander kennen, andere wiederum nicht. Ich weiß weder wie viele da sind, noch was da Innen passiert. Ich kriege aktiv keine Kommunikation mit Inneren hin. Ich habe kaum Erinnerungen an die Vergangenheit. Vor etwa dem 13. Lebensjahr erinnere ich gar nichts. Das Jugendalter erinnere ich sehr wenig und über die Jahre habe ich immer wieder Erinnerungslücken. Obwohl ich glaube immer "vorne" zu sein, fehlen trotzdem immer mal wieder Inhalte. Ich mag mir das erklären mit Vergesslichkeit... aber ich weiß das es das nicht sein kann - echt blöd. Manchmal besitze ich Wissen über Dinge - manchmal aber auch nicht. Manchmal fühle ich mich als sehr Eigenständig - öfters eher als Hülle für die anderen - die in mich reinschlüpfen und mir so Inhalt geben.

Andere Handeln durch mich. So erlebe ich es. Meistens bekomme ich mit was geschieht, glaube ich. Wenn zum Beispiel etwas aufregend ist, oder jemand erschrocken ist, dann sieht man das auch am Gesichtsausdruck - kleinere von uns Schielen - trotz Brille. Oder Antworten auf nicht gestellte Fragen. "Das kannst Du aber Laut sagen!" » "Hab ich doch!" - Dieses wörtlich nehmen von Aussagen ist wohl ganz klar jüngeren Inneren eigen. Diese Situationen führen auch öfters zu lustigen Situationen. Manchmal ist es dann aber auch schwieriger, weil sie auch schreckhafter sind und manches nicht so verstehen - wie Ironie oder Sarkasmus. Bei einem Vertrautem Gegenüber kann das meist dann schnell wieder geklärt werden. Ansonsten habe ich Innen immer wieder die Frage im Denken, die ausgelöst wurde. Mir über das Denken etwas mitzuteilen ist eine häufige Form der Kommunikation. Wobei es sein kann das ich plötzlich den starken Drang habe mich selbst zu verletzen und nicht weiß warum - oder suizidale Gedanken mich fluten. Aber auch Sätze die z.B. unbedingt aufgeschrieben oder mitgeteilt werden sollen. Oder Gefühle, die plötzlich stark da sind. Obwohl ich selber nicht so den starken bezug zu Gefühlen habe.

Letztens Abends lag ich im Bett und plötzlich überkam mich ganz dolle Traurigkeit mit den Gedanklichen Worten "Darf ich meinen Papa nie wieder sehen? Ich muss dooch meinen Papa wiedersehen!" - Ich kann leider mit sowas noch nicht so gut umgehen und habe versucht das weg zu machen - zumal ich keinen bezug zu dem Vater habe. Besser wäre gewesen das Kind zu trösten und vielleicht zu erklären, warum wir nicht in Kontakt gehen werden. Ein bisschen hoffe ich das Innen jemand ist, die das besser kann als ich und sich jemand um die Kinder kümmert. Komisch, um Menschen im außen könnte ich mich adäquat kümmern - aber um uns nicht. Naja, noch nicht!

Manchmal in Einkaufsläden kann es zur Reizüberflutung kommen. Dann bin ich sehr Focussiert und versuche das irgendwie schnell hinter mich zu bringen. Dann wieder scheint alles im Laden interessant und jeder will was anderes haben. Jemand steht auf alle möglichen Dosen und Kisten, andere wieder auf Malsachen oder Spielzeug. Klar Schokolade, Eis usw. Hier ist es manchmal schwierig zu unterscheiden was geht und was nicht. Rein finanziell ist das ein Problem, ich glaube sonst würde ich schon gerne auch Wünsche erfüllen. Wenn wir in Stress sind beginnt meist der Kopf zu schwitzen, das ist beim Einkaufen häufig, aber auch beim Abwaschen oder so. Ich bin schon immer ganz stolz wenn wir was ohne schwitzen geschafft haben.

Dann sind da noch verschiedene Körpersymptome, die auftauchen und wieder verschwinden. Krämpfe, Schmerzen, Übelkeit, Schwindel, verschwommenes sehen und Migräne. Mal mehr oder weniger allergische Reaktionen, Asthma und Neurodermitis. Schlafstörungen sind immer da. Vermutlich gehören diese Dinge auch zu verschiedenen Inneren, die mal mehr, mal weniger Nah da sind und die Symptome mitbringen.

Alles erlebe ich mit. Kann aber meistens nicht bewusst einfluss nehmen. Nach Innen sprechen hilft manchmal - besonders wenn es die Therapeutin oder Mieke oder Sa machen. Auch sich klar zu machen das wir das Jahr 2011 haben und in Sicherheit sind und selber entscheiden können ist wichtig. Sowieso ist es Hilfreich das Datum jeden Tag zu überprüfen - leider vergesse ich es nur meist wieder.

Wir haben auch Zettel am Regal hängen, wo draufsteht das wir hier wohnen und wir hier sicher sind und das die Mutter tot ist und der Vater nicht weiß wie wir jetzt heißen oder wo wir wohnen. Auch einen Zettel wo draufsteht das wir leben dürfen und spass haben, malen, entscheiden und und und dürfen.

Am schwierigsten empfinde ich das nichts tun können. Meist bin ich blockiert und kriege z.B. den Haushalt oder schreiben (auch bloggen) dann einfach nicht hin. Ich sitze dann da und kann einfach keinen Gedanken einfangen. Oder ich schaffe es nihct aufzustehen um etwas zu tun. So vergehen viele Stunden. Diese Blockaden sind schwer zu lösen und wenn dann doch was geht (so wie jetzt das Schreiben) dann weiß ich in der regel nicht warum das plötzlich möglich ist.

Eines ist klar geworden in der Therapie. Je mehr Druck ich mir mache desto weniger geht. Und das mit großer Konsequenz.

Ok soweit für heute. Möchte mal sagen das wir jederzeit gerne Fragen beantworten. Da braucht ihr keine scheu zu haben, wir können da sehr offen mit umgehen.

Herzliche Grüße und einen schönen Tag noch
anja und co




Montag, 8. August 2011

Facebook und ähnliches

gerade war ich stundenlang dort und habe nach Menschen ausschau gehalten, die früher in meinem Leben waren. Ich könnte einige als "FreundIn" hinzufügen, aber was dann? Ich würde gerne wissen wie es ihnen geht, was sie machen... Bin stolz auf meine Nichte... aber würde ich mich melden, dann würden die auch was von mir wissen wollen. Was kann ich dann sagen? Das was ich sagen könnte will niemand hören - und will ich überhaupt was sagen? Ach, es ist so schwer und es macht mich grad Traurig. Mein Lebensweg ist nicht Gesellschaftstauglich.

Ich geh gleich schlafen.
Allen eine Gute Nacht
jemand von anja und co