Mittwoch, 26. Juni 2013

Annäherung “ei zink possitiff”

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Immer wieder mal bin ich in der Situation wo ich mich entscheiden muss, will ich positiv Denken oder *** (so wie es ist?). Eigentlich sind wir relativ Positiv, eigentlich sind wir weit weg von Positiv. Könnte man jetzt lange drüber schreiben, was denn “Positiv” bedeutet und was Negativ? Ich mach es mal kurz und meine das so wie  es wohl die meisten denken.  Ist auch egal. Mich/uns und unser Sein bejahend und Achtsam betrachten = extrem Positiv! So positiv kann ich nur selten. Aber Annäherungen sind durchaus drin. Manchmal. Ich hänge so oft dazwischen. Ich möchte dann kotzen oder zumindest würgen, wenn jemand mir sagt, wie toll dieses oder jenes doch ist / gemacht wurde / war…., wenn ich lese wie jemand immer alles Positiv sieht – sehr nervig und eigentlich beneide ich das. Ich finde es toll, wenn man das kann! Und wenn es mir passiert fühlt es sich auch gut an, wenn nicht direkt eines von 5 Millionen “aber” dazwischen Funkt. Manchmal denke ich, dass ich Schei*e nicht schön reden will, ich möchte in der Ecke sitzen und aufgeben. Ich will gerettet werden! Dann denke ich, dass nur Kinder gerettet werden und weiß sofort, dass auch Kinder natürlich nicht gerettet werden. Sonst wäre ich ja schon gerettet. Blöd. Also wird niemand gerettet und wir müssen es alleine tun und dafür brauchen wir dieses “Positiv”.
Nur dieses “Positiv” bewirkt, dass es weitergeht. In der Welt gibt es viel positives! Menschen (nicht alle), Tiere, Natur…. blöd ist nur, das es für einen Selber so ganz Innen erst wirklich positiv wird, wenn man Verknüpfungen herstellt. Positive natürlich. Ich, blöder schlimmer Mensch sehe dich, schöner Baum. Geht nur, wenn ich doch auch gut bin und zulassen kann, das der Baum mich berührt und irgendwie ein gutes Gefühl macht. Aber wenn ich mich ausschließlich blöd und schlimm sehe, dann kann ich nur wissen, das ein Baum schön ist, nur hat das nie eine Beziehung zu mir und macht mich nicht “reicher”. Ich sitze oft da und frag mich, wie blöd und schlimm ich bin und ob ich jemals zulassen kann zu diesem schönen (fuck) Baum eine Beziehung aufzubauen? Geh ich raus und guck ihn mir an oder bleib ich drinnen, weil es für mich nur diese Wahrheit gibt? Ich hasse das! Ich will nicht über sowas nachdenken müssen, ich will sowas einfach erleben, nebenbei und selbstverständlich. Versagerin! Rette mich! mach's doch selber!
Ja, wir müssen uns retten wollen. Dabei geht es ganz und gar nicht um den Willen, der ist da! Nicht mal ums retten! Es geht darum das wir uns wollen. Das wir uns das Wert sind. Das wir Sein dürfen. Das wir Positiv sind! Positiv = gut = wir sind gut. Gutes hat einen Wert. Gutes Wir voller Wert. Ich wünschte es wäre leichter dementsprechend mit uns umzugehen. Zum Glück gibt es Leute, die glauben, das man das lernen kann! Ich will das die Recht haben! (würg)

Montag, 24. Juni 2013

Fatal banal

Wenn ich weinen könnte, dann hätte ich mir wohl heute schon die Augen ausgeweint. Nee, ist nichts schlimmes passiert! Nur Verzweiflung. Nach einer durchwachten Nacht sind wir ja doch noch eingeschlafen. Hatte mich von Mieke wecken lassen, aber an aufstehen war nicht zu denken und so hab ich noch mal den Wecker gestellt, der dann auch ignoriert wurde. Letztlich bin ich um 18 Uhr erst aufgestanden und habe mich sehr sehr geärgert. Registrierte, das ich dran bin die Mülltonnen nach vorne zu stellen, Wäsche waschen will noch, und wohl die Nacht wieder nicht an schlaf zu denken sein wird, wahrscheinlich und Morgen aber Termin mit Mai ist und ach, irgendwie alles verloren sich anfühlt :-( Ich möchte mich dann am liebsten verkriechen und verzweifelt sterben. Ich weiß, scheint nicht so mit gewichtigen Gründen unterlegt dieser Wunsch… aber es wird ja dann auch schnell alles herangezogen, was da noch rein passt und da mangelt es dann ja nicht an Gründen. Solche Situationen können mich in Verzweiflung bringen. Wenn es Dinge gibt die MÜSSEN geschehen und dann was dazwischen kommt, dann weiß ich nicht mehr wie ich es schaffen soll. Es scheint unmöglich. Innerlich ist das Gefühl zusammenzubrechen und das Weinen sitzt genau hinter den Augen (und kommt nie raus). Trotzdem versuche ich grad mich dazu zu bewegen die Mülltonnen nach vorne zu bringen, bevor es regnet und Dunkel wird. Das ist was wirklich passieren muss, denn es betrifft nicht nur uns sondern das Haus. So schick ich beruhigungsdenken nach Innen, das doch nichts schlimmes ist und alles ok ist. Das wir das einfach gleich machen und geht auch ganz schnell. Ich versuche die Verzweiflungswellen abzufangen und wünschte ich könnte mich reinfallen lassen und einfach mal losheulen. Aber erst nachdem der Müll an der Straße steht. Können uns ja dazu stellen. Ok, das war jetzt nicht konstruktiv. Sorry.

Inzwischen sind einige Stunden vergangen, es ist gleich 3 Uhr. Eigentlich würde ich das oben stehende jetzt löschen, aber ich lasse es stehen. So Banal nährt sich die Verzweiflung, solche Situationen können sie plötzlich mächtig werden lassen. Es sind Kleinigkeiten im Alltag, die ausmachen was Leben ist. Unsere Therapeutin sagte mal, dass sie, wenn Katastrophen passieren keine Angst um uns hat, denn Katastrophen können wir meistern. Das was uns niederstreckt, ist das Leben, der Alltag. Ich denke so ist es auch. Es sind die ganz normalen Dinge im Alltag, die wir nicht schaffen, die uns unschaffbar erscheinen und vor große Rätsel stellen. Scham und “Unfassbarkeit” begleiten das, weil wir parallel genau wissen wie es geht und was da passiert – trotzdem macht es immer wieder ein scheitern. Jetzt bin ich wieder im Akzeptanzmodus. Ich weiß, dass es ist wie es ist. Das es keine schwere reale Gefahr gibt und das es nichts bringt sich Vorhaltungen zu machen. Der Müll steht an der Straße und alles andere ist auf morgen verschoben. Nein, schön ist das nicht und ich bin froh, das wir nicht, wie früher, spontanen Besuch kriegen oder so. Mai und Urs werden dafür bezahlt uns zu besuchen – Scham macht es dennoch, aber es nutzt nichts. Oje… merk grad wie schnell ich mich grad wieder in die Verzweiflung bringen kann und höre mal lieber auf jetzt zu schreiben. Vielleicht geht schlafen bald.

eine schöne Woche wünschen wir

Sonntag, 23. Juni 2013

Von der Therapie bis zur Wäsche – oder so^^

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Wir haben jetzt erst wieder am 1. August Therapie. Eine längere Pause, um auszuprobieren wie es ist. Es sind sehr gemischte Gefühle da, aber wir werden sehen wie es wird. Wichtig ist, dass wir versuchen wollen, einen guten Abschied zu machen und das unsere Therapeutin uns dabei hilft.

Wir haben jetzt auch die erste neue Therapeutin angeschrieben. So ganz neu ist sie nicht, denn es ist unsere Kliniktherapeutin, die sich Selbstständig gemacht hat. Wir sind sehr gespannt wie sie Antworten wird und haben schon sehr viel Zeit mit Warten verbracht. Sie ist die Erste, die das Viele sein angesprochen hat und sie hat uns sehr beeindruckt. Ich denke, manche wäre auch erleichtert, wenn sie absagen würde…, naja auch da würde es probatorische Stunden geben und wir würden sehen wie es geht und ob es noch passt. Ist schon 6 Jahre her, der letzte Klinikaufenthalt. Seit sie die Klinik verlassen hatte, sind wir nicht mehr da hin. Hatten aber immer mal wieder Mailkontakt. Ob sie grad Urlaub hat? Warten ist doof!

Hier ist es sehr Wechselhaft. Rückzug und wieder annähern wechselt stetig und so wie wir es in der Onlinewelt machen, so ist es auch irgendwie in der realen Welt. Viel ist das Gefühl da, nicht “dazu zu gehören” überall. Ich weiß nicht mehr wie was geht und was richtig und falsch ist. Was ist echt und was nicht? Ist Schlafen (Träumen) schlimmer als Wach sein? Ist Tag oder Nacht? Ja ok, das Letzte war jetzt übertrieben, aber irgendwie auch nicht. Irgendwie wird alles immer mehr erschüttert. Ich sehe das es dazu gehört und vielleicht letztlich gut ist. Nur es fühlt sich nicht gut an. Eben wiedermal und immer noch verwirrend und irgendwie glaub ich nicht, dass dieses zu entwirrend führt. Ich hoffe es, aber ich bezweifel es auch sehr. Ich oder wir oder jemand oder mehrere. Grummel…

Was wenn das alles nur eingeredet ist und geschauspielert? Überbewertet und Falsch? Ein Blick, eine Geste – das muss nichts heißen! Oder doch? Sind es Kleinere die da ihren Spaß haben? Warum können sie nicht erst mal Kontakt mit mir aufnehmen? Wenn es so ist, darf es ja sein. Vielleicht hilft es? Aber gut geht es damit nicht. Will im Erdboden versinken. Ignorieren. Weg sein. Aber wenn es wirklich Kleinere sind, dann ist ignorieren nicht grad nett… auch nicht das in Frage stellen…. ich kann es aber nicht ohne “in Frage stellen”. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Alte Laier… klingt schräg und quitschig. Sollte ich drüber weg sein inzwischen…. bin ich aber nicht. Ich möchte schreien “Beweise!! Ich will Beweise!!!” Alles ist kein Beweis. Nur das ich schräg bin, das ist bewiesen. Mag mich selbst nicht mehr hören…

Aktiv werden. Montag was mit Mai machen, Mittwoch mit Urs und Donnerstag einkaufen. Wenn es geht Mieke besuchen auch. Wenn ich das alles denke, dann bin ich schon jetzt erschöpft und weiß nicht wie das gehen soll. Ja Klar, ist nicht viel für eine Woche – eigentlich. Mir dreht sich alles im Hirn und sitze hier und krieg nicht mal die Wäsche gewaschen und so was. Ich will nen neues Hirn! Nee gleich nen neuen Körper bitte! Jetzt! *HexHex*

Ich glaub ich geh gleich in die Küche und lass Frösche ins Wasser hüpfen… *grummelgrins* ;-)

Nee, schlafen wär jetzt mal gut. Wieder ne Nacht ohne schlaf… nenene… was macht es denn die ganze Nacht immer?

Flügel ausbreiten und los!

Habt einen schönen Sonntag!

Mittwoch, 19. Juni 2013

Oranger Faden 18.6.2013

Was ist grad alles?
  • Immer wieder bewusst machen der Jetzt Situation
  • Schlafrhythmus seit mehreren Wochen schlechter als Normalschlecht.
  • Überlegungen zur Therapie (war, ist, wird…)
  • Mai ist nach hundert Jahren wieder da
  • Was wollen wir? Welchen Rahmen brauchen wir? Welche Regeln sind unsere?
  • Überlegungen zur Therapiepause und den möglichen Aktivitäten in der Zeit.
  • In den Zwischenzeiten Vermeidungstänze und Verzweiflungsverweigerung.^
  • Warten auf Antwort von Frau S. (Therapiesuche) und beim Warten nicht kirre werden!
  • Können den Balkon nicht nutzen (Hemmung?)
Urs hat uns mit uns aufgeschrieben, dass Frau Str. nicht keine Therapie mehr mit uns machen WILL! Das es darum geht herauszufinden was gerade dran ist und wie man die Zeit nutzen kann. Wir haben eine Liste begonnen mit Dingen die wir außerhalb der Wohnung machen möchten (jedenfalls einige von uns).
Mit Mai festgehalten, das diese Liste möglichst Wertneutral geschrieben wird, damit die nicht Liste des Versagens wird, sondern Lister der möglichen Handlungen, um Erfahrungen zu machen. Ausprobieren und herausfinden, was wie am besten ist. kein Zwang und kein “es muss jetzt allen Spaß machen”!
Alles nach unseren Regeln – was große und sehr große Unsicherheit macht. Mai und Urs geben keine Regeln vor, aber versuchen größtmögliche Sicherheit innerhalb unserer eigenen Regeln zu geben. Bzw. beim herausfinden der Regeln. (Ich bin froh, dass es doch Rahmenregeln gibt… die entstanden sind. Sowas wie, Mai mag immer gerne Kaffee und Urs sitzt während des Einkaufs, beim einpacken gerne auf dem Tisch und schaut sich die Werbung an. Ich merke wie wir versuchen doch “Regeln” herauszufinden, die uns Sicherheiten geben, auch wenn ich verstehe worum es eigentlich geht.)
Das Thema “Raus gehen
Schieben nicht schupsen ! Wie kriegen Urs und Mai die Grenze mit? Wo ist die Grenze?
Rausgehen hat negatives und positives Potential –> Beispiel Liste : a) Mut machen zum handeln  b) Liste des Versagens
Handeln und Abschied nehmen
Das große Thema Abschied nehmen betrifft nicht nur Frau Str., sondern auch Urs und Mai. Ein “Hemmschuh” ist, sich nicht so sehr Abhängig machen, nicht etwas Anfangen, was dann eh wieder aufhört –> Angst vor dem Abschied und den Konsequenzen.
Das ist auch Thema bei Frau Str. hin und her gerissen sein zwischen einem schnellen Schlußstrich und der Möglichkeit auf einen guten Abschied. Bei beiden Abschieden ist es wichtig eine perspektive für danach zu behalten.
Zahnärztin
Mais Rückmeldung und meine.
Ohne Musik war wieder deutlich besser! Frau K. ist lieb und meinte zum Schluss, das wir noch rausfinden werden was es uns leichter macht.
Kleinere sind sehr nah und lauschen den Geschichten die Frau K. erzählt während der Behandlung. Die Zahnbehandlung an sich ist zweitrangig und höchstens interessant insofern, dass Frau K. vielleicht Piraten und Spuckemonster finden könnte :o)
Danach an der Rezeption versucht Cool und Erwachsen zu sein. Aber Kleinere “Grabowski ausmalbild haben wollen” und und…. Mai findet das die Kleinen gut wissen was sie wollen und es besser als die Großen hinkriegen zu sagen was sie wollen. Auch wenn es mir immer peinlich ist, es darf sein! Auch da in der Praxis, weil die wissen das wir DIS haben/sind(?) und da nicht blöd mit umgehen. Ich muss es lernen und annehmen…
Was haben wir gemacht?
  • Vor einer Woche bei der Zahnärztin gewesen, es war gut und Frau K. plant jetzt Projekt Unterkiefer Überkronen. (ojeoje)
  • wir sind registriert und identifiziert für DeMail
  • Sonntag mit Mieke gekocht.
Merken!
  • Wir müssen / wollen die Balkonpflanzen “machen”, Sonnenschirm kaufen!
  • Alles braucht Zeit und das ist kein versagen, sondern verstehbar und ok.
  • Papiere ordnen und Schreddern

Sonntag, 16. Juni 2013

Eine dunkle Bühne

So langsam geht es wieder auch bei Euch zu lesen und etwas wieder in Kontakt zu gehen. Die Welt scheint mir oft so weit entfernt. Manchmal frag ich mich, warum etwas, was so Fern scheint, so eine Anziehungskraft haben kann. Das sie dennoch es schafft sich als erstrebenswert einzuschmeicheln und Wünsche weckt. Ich bewundere das und hasse das. Sie zeigt die eigene Jämmerlichkeit und doch auch wie es sein könnte. Drama, Horror und Komödie. Leben.

buehne 2Ich fühle mich wie auf einer dunklen Bühne. Mal wird dieser und mal jener Teil beleuchtet, aber es gelingt nicht ein zusammenhängendes Bild zu bekommen. So viele Facetten, ohne das Ganze erfassen zu können. Keine Möglichkeit die Zusammenhänge zu erkennen und zu halten. Das macht ein alleine Gefühl. Sich nicht dazugehörig Fühlen zu irgendwas. Nur in dem Moment wo etwas erleuchtet wird. Danach verliert sich der Bezug. Manchmal hätte ich gerne jemanden, die immer sagt “ah ja, das siehst Du grad, aber hier und hier das gehört dazu und dies und jenes ist auch da und so gehört das zusammen.” Ich möchte, das mein Gehirn verknüpft, was zusammen gehört. Ich möchte das es ein Panoramabild entwickelt, wenn ich den nächsten Ausschnitt angucke. Und ich möchte das dieses Ganze dann auch erinnerbar ist und mit neuem ergänzt werden kann.

Unsere Therapeutin sagte in der vorletzten Stunde, das was sich sehr verändert hat in den letzten Jahren ist, dass wir nicht mehr NUR im Jetzt sind. Ohne Bezug zum gestern und morgen. Das wir inzwischen Fäden knüpfen und Bezüge herstellen dürfen. Ich denke, das es noch nicht genug ist. Und gerade zur Zeit wieder sehr schwierig ist. Aber ich glaub auch, dass es dennoch anders ist als vor 6 Jahren. irgendwie.

Jetzt steht das Abschied nehmen an. Aber wie geht das? Bisher gingen Dinge einfach zu Ende. Menschen waren da oder nicht mehr da. eigentlich gab es nie Zeit, um wirklich abschied zu nehmen. Weil es zu schnell ging oder weil wir es nicht konnten oder weil andere Menschen es nicht konnten. Ich kann damit Leben, wenn jemand einfach weg ist. Nicht mehr immer so gut und so endgültig in der Erinnerung, aber mit nicht Abschied nehmen bin ich noch vertraut. Nur wie es anders geht eben nicht. Da bin ich sogar hilflos. Auch wenn ich weiß, das es Sinn macht und wichtig ist und es gut ist, wenn wir es anders lernen, weiß ich nicht wie. Es ist eben wieder so was, das an Gefühle gebunden ist.

Mieke erzählte letztens noch, dass es für sie schwer war, wenn wir früher sowas wie “Ich fühle kein Vermissen” oder “Wenn Du/ich gehe, dann bist Du für uns weg und wenn Du wiederkommst, dann können wir genau da wieder anknüpfen” – es ist schwer für andere zu verstehen und es nicht mit Desinteresse gleichzusetzen. Ich denke, alle, die uns kennen oder gekannt haben, erleb(t)en es, dass wir es nur selten schaffen von uns aus in Kontakt zu gehen. Daran sind Freundschaften kaputt gegangen oder hatten zumindest Krisen deswegen. Ich denke auch neue Beziehungen entstehen darum erst gar nicht. Ich habe nie verstanden warum es bei uns so ist und kann nichts dagegen tun. Darum versuchen wir mit dem Problem meist direkt offen umzugehen und warnen sozusagen vor und bitten die andere zu überprüfen, ob sie das so kann und will – denn das können nicht viele – immer wieder in Kontakt gehen und es nicht persönlich nehmen, das wir es nicht (oder selten) können. Je mehr das “Wir” bewusster wurde, desto schwieriger wurde das, aber da war die Problematik schon immer.

In der Therapie am Donnerstag kam dann das Thema auf, ob Therapie zur Zeit hilfreich ist, oder ob es nicht mehr Sinn macht, die Betreuungsstunden (3 Stunden hinfahren, da sein, zurückfahren) anders zu verwenden. Es gibt dazu verschiedene Meinungen / Gedanken:

  • schon vorher hatten wir mit der Betreuung ab und an darüber gesprochen und teils hier geschrieben, dass uns was fehlt und immer wieder das Gefühl es passiert zu wenig. In diesem Zusammenhang hatten wir tatsächlich auch daran gedacht, die Therapie früher zu beenden und die Stunden anders zu nutzen – es war ein Gedankenspiel und komisch als es dann unsere Therapeutin aussprach.
  • durch das Aussprechen ist auch das Denken da, dass sie nicht mehr mit uns arbeiten mag. Das sie keinen Sinn sieht darin mit uns weiter Therapie zu machen. Wir sind zu unfähig.
  • Vielleicht passiert auch zu wenig in der Therapie, weil wir dicht machen, oder weil wir schon auf Abstand gehen, wegen dem Abschied, der kommt. Vielleicht weil wir nicht wissen wie man Abschied nimmt.
  • ich denke nicht, das wir Therapie nicht mehr brauchen. Ich glaube wir brauchen sie sehr. Aber vielleicht ist wirklich was neues dran? Vielleicht haben wir erreicht was wir mit Frau Str. erreichen konnten? Vielleicht erreichen wir aber auch nie mehr egal mit wem?
  • Vielleicht ist es Sinnvoll, den Fokus auf Außenaktivitäten zu richten und in den Stunden (wenn es denn ohne Therapie bei 6 Stunden die Wochen Betreuung bleibt…) hinaus zu gehen in die Welt? Da mir das Angst macht ist es ja vielleicht das wo es lang gehen muss? Heißt doch immer “da wo die Angst ist geht es lang”…. ja, ich spür sie grad, die Angst.
  • Aber was ist mit den Innenaktivitäten?
  • Es wird eh länger dauern bis eine neue Therapie anfangen kann. Alleine wegen der Krankenkasse.
  • Wir haben überlegt mit Urs, ob man nicht sowas wie eine Testzeit machen kann? Frau Str. hat eh bald wieder einen längeren Urlaub, vielleicht ihn schon eher anfangen und ausprobieren wie es ist und sich aber nach dem Urlaub wieder sehen und drüber reden wie es ist.
  • Nur macht das Sinn? Gerade wegen dem “Aus den Augen aus dem Sinn” – werden wir das erleben oder einfach nur wegspalten? Welchen Sinn macht es aus der Beziehung raus zu gehen?
  • Welchen Sinn macht irgendwas? Wenn die Therapie aufhört und am Ende des Jahres die Betreuung vielleicht wechseln muss? Ich weiß, es macht keinen Sinn so zu denken. Nehmen was man kriegen kann. Viel kann noch passieren. Ja ich weiß.

Ich fühle mich verwirrt und das ist mal wieder nur ein kleiner Ausschnitt. Manchmal denke ich, das wir es nie schaffen, ein Leben zu führen in dem wir uns einfach ok fühlen. Manchmal denke ich, dass wir es doch schaffen können. Ich denke, für uns ist das mit dem Fühlen einer der wichtigsten Punkte. Sich trauen zu fühlen, auch das Schwierige. Wir brauchen dazu Menschen, die uns helfen den Fokus auf das Fühlen zu legen. Es wahrzunehmen usw. – ich glaube erst dann kann es mit dem wirklichen Verstehen weitergehen. Man kann das nicht alleine.

Danke das ihr uns immer noch lest :-) und Danke für Eure Kommentare! Das bedeutet uns viel!
Habt einen schönen Sonntag und eine Gute Nacht!

03_schlafmaus

Donnerstag, 6. Juni 2013

So ist es grad. Irgendwie.

Das mit dem Atmen ist natürlich wieder besser :-) Mit dem Medikament kam auch wieder eine Beruhigung, nur zwischendurch war es noch das Gefühl als wäre der Brustkorb in einer Rundumklemme, aber ich denke das war dann eher wie Nachwehen. Kann schon kaum noch nachempfinden wie es in der Nacht war… aber ist ja auch vorbei!

Traurig 7 Wir scheinen immer noch eher im Rückzug zu sein. Ich komme nicht immer hinterher mit dem Nachlesen in Euren Blogs und hoffe es wird nicht als Desinteresse ausgelegt, das ist es nämlich nicht. Ich bin sicher, dass diese Phase auch wieder vorbei geht (ich hoffe schnell, oder das ich den Sinn erkennen kann…)

Es ist immer noch ein Wandern zwischen den Zeiten. Altes, Neues und das was Ist, vergleichen, bewerten, neu und wieder Einordnen oder stehen lassen. Manchmal mit Wiederholungsschleifen oder sich verlieren. Schwierig, weil das Abwerten zu viel Raum einnimmt. Hoffend, weil die Hoffnung wichtig ist und das Überleben garantiert. Insgesamt eher unzufrieden und immer wieder in verschiedensten Verzweiflungswellen. Manches Aufzulösen, vieles wieder im Nichtwissen verschwindend bis zum nächsten Wellengang. Schnell überfordert und nach wie vor zu wenig handelnd.

Ich versuche, dass es Innen einen Platz gibt für “Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.” Das wir einfach was tun, ohne zu denken was noch alles getan werden muss und dadurch wieder in die Überforderung zu rutschen. Es tut gut etwas zu tun. Nach und nach kann daraus mehr werden, aber erst mal überhaupt Anfangen, das wäre gut! Vielleicht kapieren wir das ja auch irgendwann mal…

Es ist schwierig, gedachtes, gesagtes und gehörtes in der Erinnerung festzuhalten. Vieles flutscht mir weg und manches taucht zwischendurch wieder auf, um wieder zu verschwinden. Ich merke, das ich wieder so losgelöst von allem bin, das ich schwer nur einen Bezug halten kann. Ich kann mich in stumpfsinnigen Tätigkeiten verlieren, die zu keinem Ergebnis führen und letztlich in Verwirrung enden. Vermeidungstänze. Verzweiflungsvermeidend. Je nach dem.

Die Kontaktaufnahme zu neuen Therapeutinnen ist bisher noch nicht gelungen, aber stets auf der ToDo – Liste. Höchste Priorität.

Alles in allem Schwammig und schwer Greifbar. So ist es grad. Irgendwie.

Dienstag, 4. Juni 2013

Atmen

Wir können atmen. Es ist nicht so, dass wir keine Luft kriegen, sondern zu viel Luft in der Lunge ist. Wir brauchen keine angst haben. Wenn es wirklich schlimm wird, dann kann man den Notarzt rufen. Das dürfen wir. Alles ist gut. Mist! Zum ersten mal in all den Jahren habe ich kein Akutspray mehr für das Asthma. Die anderen Sprays waren mal ein paar Tage leer, bis Nachschub geholt werden konnte, aber nie das Akutspray! Wie konnte das passieren? Hatten leere Packungen gesammelt anscheinend (schmeißt leere Packungen weg, verdammt!!) Zwar hatten wir schon viele Jahre keinen Anfall mehr, aber eben wegen der Medis und das Akutspray brauchen wir 2-5 mal am Tag. Heute frühen Abend gemerkt das wir keines mehr haben. Urs holt uns morgen neues, aber ich weiß nicht genau wann. Wir atmen. Ist nur ein Druck auf der Lunge. Es macht hier Wellen von Panik. Ich versuche es immer wieder runterzufahren. Ablenken, beschäftigen. Stress. Nikotinsucht. Wird tatsächlich dennoch zwischendrin versucht zu rauchen, aber geht nicht wirklich. Ätzend. Hab lange nicht so lange an die Lunge gedacht. Als Baby bis Kind hatten wir oft Lebensbedrohliche Anfälle (wurde mir erzählt so) – zum Glück geht es immer recht ok mit den Medis. Schlafen wäre gut. Wenn nur diese Panikwellen nicht wären… denke, es Triggert Innen. Aber wir können relativ gut Atmen, noch kein realer Grund für Panik. Weiteratmen. Noch ein paar Stunden, dann haben wir das Medi wieder. Alles gut. (Wir sind irgendwie auf Rückzug, versuchen aber in besseren Momenten bei euch vorbei zu schauen)

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