Donnerstag, 8. August 2013

Wahrnehmen, verstehen, vergessen – wiederholen…

angelsmile  Auch wenn wir öfter denken, das es gut wäre einen Blog zu haben, wo niemand mitliest die wir persönlich kennen, so ist es doch auch immer wieder ein große Hilfe! Es ist nicht immer jedes Thema zu jeder Zeit möglich oder auch nur im Denken. Wenn dann zu den Terminen gefragt wird, “Ich hab Euren Blog gelesen, möchtet ihr dazu was hören?” Dann winden wir uns noch kurz und gehen im Geiste eine Reihe von Vermeidungstänzen durch, aber wir entscheiden uns meist für das Hören/Reden wollen, denn wir wollen ja weiter kommen und so können wichtige Gespräche entstehen, die wir auf anderen Wegen eher selten hinkriegen. So hat sich der Blog für uns in ein ganz sehr wichtiges Medium entwickelt. Insbesondere für Freundschaften, Betreuung und Therapie. Ich bin froh, das wir mit dem Blog auch im Privaten so offen umgehen und dennoch versuchen uns im Schreiben nicht einzuschränken.

Am Montag hatten wir dann auch ein Gespräch mit Mai und es war echt anstrengend. Danach war erst mal nichts mehr möglich und wir mussten erst mal schlafen. Es erfordert meine / unsere ganze Kraft uns solchen Gesprächen zu stellen und nicht “dicht” zu machen. Ich versuche mal wieder ein paar Inhalte (wahrscheinlich unsortiert) festzuhalten.

  • Meine Gedanken zu dem was wir (ge-)brauchen könnten (zum Post “was kann helfen?” und die Posts davor) hat Mai etwas weiter gesponnen. Mir wurde klar, dass z.B. das Rauchen gehen meistens von uns eine Unterbrechung ist und dazu dient die Gefühle oder das was grad zu viel ist wieder auf Abstand zu kriegen. Die Vorstellung, jemand würde diesen Break nicht mitmachen, damit wir an den Gefühlen bleiben und nicht “flüchten” wäre ziemlich katastrophal! Ich hab ein bisschen verstanden, dass wir auch Grenzen setzen und es Zeit braucht, diese zu erweitern. Wobei ich dennoch denke, dass es auch das Gegenüber braucht, welches einen “Zugang” auch  zu den Inneren und Schwierigem hat. Weil vielleicht nur so auch unsere “Grenzen” sich verändern können. Ich denke, in der Betreuung entsteht langsam schon mehr Raum für weniger Kontrolle. Mai hat das, glaub ich, bestätigt.
  • Dann ist mein Plan, einen Tagesplan/Tagesdokumentation zu machen erst mal wieder auf Eis gelegt. Mit ihren Fragen und dem “dahinter sehen” können hatte Mai mich schnell (?) dahin geführt meine Motivation zu hinterfragen und ich muss gestehen, dass dahinterstand, zu Beweisen das wir nicht Viele sind. In der Regel läuft sowas so ab, das ich das ca 2 Tage durchhalte und dann zusammensacke und nichts mehr geht. Ich hab dann zwar etwa alle halbe Stunde aufgeschrieben was ich tue, musste dafür aber durchgehend die Kontrolle behalten und das geht nur begrenzt. Ich kann dann sehen, dass in der Zeit keine Amnesien sind und mich fertig machen, weil ich es nicht weiter durchziehen kann. Nicht wirklich konstruktiv. Dazu müßte ich für einen eventuellen konstruktiven Versuch überlegen, wie das mit dem Nachtragen ist. Weil ist das Nachgetragene dann wirklich “meine” Erinnerung oder von Innen gegeben? Und welchen Sinn macht das Ganze wirklich? Naja mal sehen…
  • Meine Kontrolle und das nicht wahrhaben wollen ist leider sehr ausgeprägt. Ich möchte das ändern, aber es ist einfach sehr schwer, weil es so viele Jahre sehr Notwendig war auch und ja auch immer wieder Notwendig ist. Ich habe die Kindheit und Jugend nicht erlebt. Mein Seingefühl ist eher, dass ich irgendwann plötzlich da war und seit dem das meiste falsch mache. Das ich mit meiner Kontrolle nach Innen, den Inneren keinen Raum gebe, habe ich glaube ich verstanden und es hat mich ziemlich Verzweifelt gemacht. Wie kann ich mich Ändern? Wie kann ich überwinden was ich bin? Mai half mir zu sehen, das mein entstehen ja auch einen Grund hatte und wenn ich nicht wäre, dann hätten vielleicht Innere schon längst wieder Kontakt zur Familie aufgenommen, oder es gäbe viel mehr Selbstverletzung oder auch Suizidhandlungen. Wahrscheinlich gäbe es uns nicht mehr. Es ist also auch wichtig, dass ich bin wie ich bin.
  • Dennoch geht es auch darum die Aufgaben zu erweitern, für mich, für Innere. Uns Raum zu geben mit allem was ist. Wahrzunehmen, sein zu lassen, Hilfen zu finden, neues zu lernen. Das geht eben noch sehr langsam. (Seufz) Aber es passiert auch schon. Jedenfalls wird es mir so gespiegelt und manchmal kann ich es ja auch sehen. Das ist wirklich nicht einfach vertrautes Verhalten zu verändern. Ich meinte zu Mai, dass ich nicht wüßte wie ich das alles im Denken behalten kann. Sie sagte das es auch nicht so sein wird und sie gerne alles wiederholt… ich glaube darauf kann ich mich verlassen ;-)
  • Das Schlafen danach war gut (ich denke immer, das Schlaf nach solchen Erlebnissen hilft dieses im Kopf zu verankern), wenn auch der Traum anstrengend war. Ich Träumte, dass ich mit der Mutter und dem Bruder in Hamburg eine neue Wohnung bezogen hatte. Der Bruder wechselte viel im Alter und Größe. Ich versuchte ihn zu Unterstützen und Mut zu machen (neue Schule/Freunde..usw) Dann gab es aber auch eine Situation wo er Älter war und mit einem Auto an mir vorbei fuhr – eine große Selbstständigkeit hatte. Die Mutter brauchte auch viel Unterstützung, ich versuchte ihr zu erklären wie Onlinebanking funktioniert. Es war immer das Gefühl, das sie sehr Hilflos ist und so ganz wenig auch das Denken, dass sie doch nicht Hilflos ist. Wir waren dann in einem Kaffee. Mutter, Bruder und ein paar Bekannte meiner Mutter. Hier dachte ich bewusster, das es komisch ist, dass sie schon Mneschen kennt und sie wirklich nicht Hilflos ist. War verwirrend. Mein Bruder war wieder viel Jünger.
    Dann kam plötzlich der Vater in das Kaffee. Mit Anzug und Schwarzem Mantel gekleidet, er sah nach viel Geld aus und hatte andere Männer bei sich. Als er uns sah, kam er rüber und drückte kurz meinen und den Kopf vom Bruder an seinen Bauch und sagte sowas wie “na? Alles klar?!” Dabei Grinste er überlegen und drehte sich wieder um und wollte gehen wieder. Er Hinterließ viel Verletzung. Ich bekam so eine große Wut, das ich aufstand und ein großes Messer vom Tisch nehmen wollte. Es war aber plötzlich total schwer dieses Messer aufzunehmen, es war wie mit einem starken Magnet am Tisch. Dann gelang es mir doch und das Messer hatte ein großes Gewicht, dass ich es kaum halten konnte. Der Vater ging derweil und uns weckte ganz Real das Telefon.

Morgen Früh ist Therapie und es geht schon wieder Richtung 3 Uhr… hoffe schlafen geht bald.

1 Kommentar:

  1. ich möchte dir eine gute Nacht wünschen ... und Morgen einen angenehmen Tag :-)

    lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

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