Montag, 12. August 2013

Heuteliste oder besser Gesternliste

vielzuviel

  • Alles gut. Versuche herauszufinden wie “nicht warten” geht.
  • Weiterhin alles durchwachsen. Mal schlimm, mal weniger, mal nicht. oft schnelle Wechsel, aber meist nur kurz und weniger Greifbar.
  • Konnte heute Abwaschen – teils mit Hilfe. Mache was wir sonst auch machen, was ja eh nicht viel ist.
  • Haben eine Mail von Urs und Mai bekommen, die wir ausgedruckt haben. habe nicht geschafft mich zu bedanken, möchte das aber sagen! Die Mail sagt noch mal manches wichtige und ich hab sie sogar laut vorgelesen.
  • Ein Resignieren ist irgendwie da.
  • Keine wo wir reden kann mal ne Weile nicht das Wort Täter, sich schützen und so was sagen, wenn es um den Vater geht. Gestern hat das verzweifelt gemacht innen, weil alles so falsch ist.
  • Ich habe gedacht, ok – ein Post über den Vater, wo nur gutes drinsteht. 2 Sätze, viele Gedanken und selbst wir können es nicht sein lassen. Immer gibt es Abers. Anmerkungen. Es ist das Schwierige, dass er Humor hatte, unser Freund und Spielkamerad. Jemand dem wir ALLES gesagt haben. Er hat zu uns gehalten. So vieles, was uns an ihn gebunden hat. Eine Einheit. Aber eben nur dann wenn er es wollte und er hatte uns so wirklich im Griff. Er wusste genau was er sagen musste um weh zu tun. Es wäre vielleicht jetzt leichter, wäre er offen und durchgehend Böse gewesen, vielleicht auch nicht. Es wurde erst (bewusst) schwieriger, als wir so ab 14 oder so ihn anfingen in Frage zu stellen mit seinem Verhalten, das war eine schlimme Zeit, auch für manche die ihn liebten. Aber es fehlen so viele Erinnerungen, dass alles hier auch nur für wenige gelten mag. Es ist alles so zum Kotzen, weil nichts halbes und nichts Ganzes da ist. Es gibt keine Orientierung. Und das ist es vielleicht. wir waren vielleicht auch sowas wie hörig. Vielleicht ist es darum so ein Halt immer zu versuchen herauszufinden was andere wollen/brauchen und wir sind da schnell angepasst und wollen oft schnell das Selbe. Ohne Vorgabe ist es schwer zu wissen was man will oder was ist. Unser nicht mehr rausgehen ist da fast revolutionär, weil vieles dadurch nicht mehr geht, was wir sonst getan hätten.

    Die Mutter war da sehr viel “einfacher” für uns. Da herrscht Einigkeit – jedenfalls soweit die Erinnerungen gehen. Die besten Gefühle zu ihrer Person waren immer Mitleid und Schuld. Schuld weil wir sie nicht lieben konnten, Schuld weil der Vater uns mehr liebte als sie (und den Bruder) und mehr mit uns zusammen war als mit ihr (und dem Bruder). Wir haben oft geweint früher, weil wir sie nicht lieben konnten. da war immer schon eher Ekel. Und ich sage das nicht ohne Scham und Schuld. Sie hat uns das Leben schwer gemacht. aber sie war wie erwartet. Er war nicht so. Er liebte uns, half uns – er war der Gute und verständnisvolle und seine Gewalt waren viiiel schmerzhafter, die Verletzungen viel größer und es kam meist unerwartet. Sich von ihm zu lösen war viel schwerer. Und jetzt ist das alles da, was wir die letzten 20 Jahre Verdrängt hatten. Besonders über dass, das er unsere Liebe hatte, das wir ohne ihn nicht sein können – darüber wurde nicht mehr gesprochen. Festgehalten an dem was schlimm war und gewusst wurde. Aber das was richtig weh tut und wo bis heute keine Wut möglich ist, ist das wir ihn und er uns geliebt hat. Ja sicher, wir können diese Liebe von ihm in Frage stellen und wissen das vielleicht und wahrscheinlich alles Mittel zum Zweck war, er war nicht Dumm. Aber diese Liebe zu ihm, die plötzlich so sehr immer wieder da ist zu spüren – ist … ich weiß es nicht. Es ist schlimm.
  • Vielleicht ist es auch gut so. weil wir (oder einige) nochmal mehr begreifen müssen, das er wirklich nicht der Gute Vater war. Viell
  • eicht ist es gut das alles so ist grade, weil es letztlich weiterbringen wird? Und ja, Innen könnten welche Kotzen, wenn ich sowas schreibe und andere fühlen sich einfach weiter alleine und unverstanden und verraten, weil auch ich so schreibe und denke.
  • In manchen Momenten bin ich einfach nur erfüllt mit dem was grad da ist. da kann ich es auch nicht von mir trennen und es ist als wenn ich so denke/fühle. Dann ist auch das Weinen näher noch. Aber ich kann nicht loslassen. Soviel Grund zu weinen und soviel Tränen im Fühlen und es kommt nicht raus und kann sich nicht leeren. Das tut manchmal richtig weh.
  • Oft dauern diese Momente nur Sekunden, manchmal, wenn wir alleine sind Minuten. Aber das dann alle paar Minuten…. Kontrolle, Flut, Kontrolle, Flut, Ablenken, Flut usw usf….
  • Urs hat mit unserer Ergotherapeutin telefoniert. Wir waren vor etwa 6 oder 7 Jahren bei ihr. Mitte bis Ende September geht es wieder weiter. Dieses mal zu Hause, weil ich / wir von hier aus lernen wollen in die Kreativität und Bewegung zu kommen. Hier Wege finden Gefühle auszudrücken. es wird nicht leicht sie hier drin zu lassen und haben… aber ich hoffe, dass es gehen wird. Wir sind gespannt wie es wird.
  • Morgen das Alte Spiel. Mai kommt und schon jetzt Überlegungen was man tun kann um sich nicht zu nah zu kommen und Gleichzeitig nach Hilfe schreien bei genau dem – sich Näher kommen. Ich habs heute schon mal geschrieben und denke es immer noch – wir sind echt verkorkst und!
  • Danke das ihr immer noch lest und einfach da seid!
    Wir wünschen allen eine Gute Woche!
    gay03

    12 Kommentare:

    1. Ihr lieben sterne <3 ....denken an euch...sind da wenn ihr es brauchen könnt....ein blödes durcheinander mit vielem hin und her aber das wird auch wieder weggehen und nicht so mächtig bleiben

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      1. wir werden sehen.
        Es ist gut das euch gibt <3
        Wir lesen/hören uns :-)

        Danke das ihr hier geschrieben habt!

        Liebste Grüße von den sternen zu den Delphinen :o)

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    2. Du bist nicht allein, auch wir sind da!!!!! Drück!!!!

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      1. Danke, dass ist lieb :-)

        Herzliche Grüße senden wir zu euch

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    3. Moin!
      Ich würde euch gern etwas schreiben, aber nicht öffentlich.
      Nur eine kurze Info.
      Könntet ihr mir eine Email schreiben?
      Meine Adresse findest ihr auf meinem Blog - rechts.
      Herzlichst
      Oona

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    4. deine geschichte ist wirklich bewegend ♥

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    5. du durchlebst so viel anja stern. Gut dass du etwas davon raus lassen kannst. Vielleicht löst sich der ein oder andere Knoten (oder wie auch immer man das nennt). Manche Knoten verschwinden vielleicht auch in der Versenkung und sind nie wieder gesehen. Ich bin in Gedanken bei dir ...

      lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

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      1. Danke Du Liebe!
        Soll sich alles schnell lösen oder verschwinden ... mal seufze

        herzliche Grüße senden wir

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    6. Liebes Sternchen, man fühlt diese innere Zerissenheit in Deinen Worten sehr stark, auch den starken Schmerz. Das berührt mich sehr und einen Trost kann ich nicht spenden.
      Ich kann Dir nur immer wieder Kraft wünschen, die in Dich etwas Ordnung bringt und ein gutes Leben ermöglicht.
      Alles Liebe für Euch, Ihr Sternchen
      wünscht Anne

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      1. Es wird werden! hab Dank!

        Viele liebe Grüße sendne wir

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