Montag, 2. Juli 2012

Gefühle sind keine Sache…

wirspiraleFilm Gefühle – sind eine schwere Sache für mich/uns. Es wäre wohl einfacher wären sie wirklich eine Sache. Ein Ding – Greifbar. Sind sie aber nicht. Gefühle sind Gefühle – nicht mehr, nicht weniger – nicht gut, nicht schlecht. So sagen sie.
Ich find trotzdem das es gute und blöde Gefühle gibt! Oder schwierige oder wie auch immer. Früher hat man mir diese nicht erwünschten Gefühle kaum angesehen. Eher wie Maskenhaft wirkte dieses Gesicht. Das ist inzwischen anders. Wer uns kennt – wahrscheinlich auch wer uns nicht kennt – kann sehen ob da Traurigkeit ist oder … na eben was da ist an Gefühlen. Nicht immer, aber immer öfter. Auch ich nehme immer öfter Gefühle von den Inneren wahr. Empfinde was mir gezeigt wird. Kann es aber häufig nicht verstehen oder zuordnen. Bin auch häufig noch unsicher in der Benennung dieser Gefühle. Ich habe nicht gelernt mit den schwierigen Gefühlen umzugehen. Mein Umgang damit ist: vermeiden. Essen, spielen, fernsehen, schlafen und wenn es schlimm ist am besten soviel wie möglich gleichzeitig. Selbstverletzung kann auch vorkommen dann.
Wenn es um die Gefühle anderer geht, können wir adäquat reagieren. In Bezug auf andere ist alles wissen anwendbar und darf sein. Nur wenn es um uns geht hat dieses alles kaum einen Wert. Und naive, berechnend konsequente Vermeidungsstrategien werden abgespult.
Ich glaube, besonders Traurigkeit, Verzweiflung, Angst sind Gefühle die bei mir/uns mit Scham besetzt sind. Und wenn sie “gesehen” werden auch mit dem Gefühl “Versagt zu haben” – entdeckt worden zu sein. Kommen die Gefühle “näher”, also empfinde ich sie deutlicher krieg ich sowas wie Panik und die Angst das es unaushaltbar wird ist sofort da. Wie es mit Wut ist weiß ich gar nicht weil ich die so gut wie nie wirklich empfinde. Ich habe ein unrechtsempfinden, aber es ist sehr verkopft.
Am Donnerstag in der Therapie haben wir darüber gesprochen. Und auch danach mit Urs. Danach ist das Denken da, dass man zu viel gesagt hat. Scham und ich versuche da nicht mehr drüber zu reden und so zu tun als hätte ich das auch nie…. jedenfalls würde ich gerne so damit umgehen. Mir ist aber auch klar, das es dran ist da weiter mit umgehen zu lernen und das geht ja leider nur indem man über alles redet. Ich geh davon aus das Urs Mai davon erzählt hat und die kommt morgen… und ich fühl mich als wenn ich in eine Falle getappt bin. Weil ich hatte auch darüber gesprochen das es letzten Montag kurz sichtbar wurde das es traurig machte das man Mai ne Woche lang nicht sieht. Habe ich schon erzählt, dass ich es gar nicht mag wenn ich das Gefühl von Abhängigkeit auch nur entfernt bemerke? Fühl mich da unsicher wie ein kleines Kind im Körper einer 42 Jährigen. (Und ich höre Mai grinsend sagen:”Ach, das wundert mich jetzt aber…” Ja mich auch, aber mich wirklich auch wenn ich weiß das wir Viele sind…. *verwirrt vor mich her starre*
Die Gefühle sind nicht toll. Aber Frau Str. (Therapeutin) sagt, dass es über das Fühlen zum Denken zum Handeln geht. Und Handeln ist schwerer wenn man sich blockiert… aber warum kann man nicht das Fühlen einfach auslassen? Weil man dann ein Roboter ist und der auch nur eingeschränkt leben tut. Aber was wenn man Traurigkeit z.B. wahrnimmt und zulässt und überlebt – dann kommt ja dazu das man dann auch Trost braucht haben will vielleicht. Und wie geht das dann?
Lass das erst mal so stehen, aber bin sicher das wird nicht der einzige Text zu dem Thema…
Wir wünschen allen eine schöne, gute, möglichst stresslose Woche!
Liebe Grüße von uns

6 Kommentare:

  1. sher interessant was ich bei dir gelesen habe.Ohne gefühle aber ist das leben leer.Seie froh wenn du gefühle hast,seie froh wenn du spüren kannst,ob negatiev oder positiev.Sei froh das du lebst.Sei froh du du über so was schreibst!!!Habe jahrelang mit gefühle gekämpft.Jetzt lasse ich es,und geniesse sie.
    eine warmen gruss aus der sonnigen Chalkidiki
    Christa-))))

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  2. Liebe Christa,
    vielen lieben Dank für Deine Worte! Wir arbeiten dran ;-)
    Und wenn wir Alt und Glücklich sind, dann kommen wir zu Dir in die Sonne und dann malen wir ein riesen Bild voller toller Gefühle :-) Das wäre doch schön :-))))
    Herzliche Grüße von uns
    anja und co

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  3. liebe anja und co.Ihr wird nicht alt bis ihr es durchkriegt...das wird viel viel schneller gehen.Und zur hilfe schicke ich gaaaaaaaaanz fette positieve gedanken und lustige gefühle.Vieleicht spührt ihr sie.Ist trotzdem ne tolle idee gefühle zu malen.
    ich wünsche alles alles guuuuuuuuteeeeeeeeeee
    Christa

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    1. Danke Du Liebe :-)
      Auch zu Dir vieele guute und schöne Gedanken sende :o)
      Liebe Grüße,
      anja und co

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  4. was kann ich dazu sagen oder wir .. erstmal Danke fürs wach machen bei uns!
    Irgendwas setzt bei uns aus aber jetzt wollen wir alle dahin schauen, warum das so ist! Suchen gehen..
    umsonst war es nicht getippt sind so froh dass ihr das geschrieben habt...

    Gefühle oja wir leben so gefühlsbetont was wir nie dachten egal wer es ist und wir schworen uns niemals sie mehr her zu geben. Es tut weh manche Gefühle machen Angst,Panik aber man muss nur wissen dass nach Ausbrüchen die erleichertung kommt und man hat ein grosses nach vorne Freiheit und ihr könnt schreiben, real die Freundinnen/ Therapeutin oder andere habt um dadrüber bewusster zu sein zum reden und auch innen drin zu lassen den Trost zu bekommen. Den Trost haben wir nur eine Person unser Schatz von aussen, so wie ich euch kennen gelernt habe habt ihr mehr wie wir.. ein grosser Übungsfeld!
    also wünsche ich und Bigfamily euch allen ein gutes erlernen mit der Gefühlswelt!

    Lieben Gruss Elke und Bigfamily

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  5. Liebe Elke und Bigfamily,

    Wir freuen uns über Eure Worte! Auch in Eurem Post:
    http://schoengeist-for-two.blogspot.de/2012/07/fliegen-mein-eigener-flieger-sein.html

    Ja wir lesen/hören/sehen es bei Euch, bei anderen - wie Fühlen die Lebensqualität steigern kann. Wie Fühlen auch neue Wege öffnen/zeigen kann. Wie Fühlen das Miteinander gestaltet....

    Über viele Jahre haben uns ein Helferinnen Netzwerk aufgebaut. ambulantes betreutes wohnen, Therapie, gesetzl. Betreuerin, Ärztinnen.... private Kontakte Freundinnen ist weniger geworden - sicher auch weil wir eher Reagieren können als agieren. Und wenn man dazu das Haus nicht alleine verlassen kann... naja dann ist es für andere auch schwierig. Einen Schatz haben wir nicht - eine solche Beziehung ist uns seit (oje) 20 Jahren nicht möglich.
    Aber eine liebste Freundin haben wir seit 20 jahren, mit ihr haben wir auch 11 Jahre zusammen gewohnt und auch jetzt wohnt sie nicht weit weg.

    was ich sagen will... ihr könnt euch auch mehr Hilfe suchen. Euch anschließen an Netzwerke.... ich weiß nicht was es bei euch gibt? Manchmal ist ein Mensch einfach zu wenig, auch wenn es der allerliebste ist. Vielleicht könnt ihr schon mal im Internet schaun was es in der neuen Stadt so gibt?

    Und wir? Wir üben weiter. Was uns früher falsch beigebracht wurde oder gar nicht erlernt werden konnte, das muss wohl jetzt gelernt werden.

    Liebe Grüße an Euch und eine Gute Nacht

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