Mittwoch, 27. November 2013

Montag, 25. November 2013

Der Wind?

Der Wind?

Es weht ein Ich in alle Himmelsrichtungen
nach Oben nach Unten, Kreuz und Quer.

Ein Ich schaut dem zu -
ein bisschen Wind ist Ich.

Manchmal landet Ich hier und da
kurz und kürzer bleibt ein Ich.

Vielleicht würde es gerne länger bleiben
aber es weht und weht.

Der Wind kann nichts dafür
er weiß es nicht anders.

Der Wind?

Sonntag, 24. November 2013

vielleicht doch auf guten Wegen....


Heute Nachmittag hatten wir ein Gespräch mit Mieke. Wir sind uns bald 22 Jahre sehr nah und im Gegensatz zu mir erinnert sie sehr viel aus diesen Jahren. Sie hat den letzten Blogeintrag gelesen und Fragen gestellt und auch wenn ich erst irgendwie nicht wollte, weil die Gefühle zu nah kamen, war es dann gut. Ich möchte es festhalten hier, bevor es wieder verloren geht.
Über "ich weiß nicht warum dieses und jenes nicht geht" kam ich dahin zu sagen, dass es vielleict Innere gibt, die noch nicht im Heute sind und immernoch in der traumatisierenden Zeit feststecken. Das es Gründe gibt Viele zu sein und andere in Lebensbedrohlichen Situationen entstanden sind. Das ich da aber auch nicht hinschauen kann, es irgendwie weiß, aber es einfach viel zu schlimm und unfassbar ist. Weil das so unvorstellbar ist, bin ich dann auch wieder ganz schnell dabei zu denken das alles eben nicht stimmen kann und mir alles eingeredet wurde und ich jetzt darin feststecke. (Da kann ich mich richtig reinreden)
Naja und darüber kamen wir mit Mieke dahin zu reden wie es früher war (vor der Diagnosestellung). In mein "alles war besser, als ich noch Funktionierte-Denken" brachte Mieke dann Realitäten mit ihren Erinnerungen. Begebenheiten, die deutlich machten, das andere schon da waren, vor der Diagnose.... Das ich zwar viel mehr machen konnte, es dabei aber oft sehr schlecht ging, ohne zu wissen was los ist und wie das sein kann. Das ich Funktioniert habe, aber es ja auch nicht mehr erinnere und nicht wirklich erlebt habe. Und das immer weniger ging, fing auch schon vor der Diagnose an.
Das ich jetzt Fühlen kann und es irgendwie Verständlich ist, wenn die Gefühle nicht grad die Schönen sind und das sich die Inneren viel mehr zeigen, ihr aber auch mir, sonst würde ich ja nicht so viel mitkriegen/Fühlen. Ich verliere die Kontrolle immer mehr und das ist gut - eigentlich. Und vielleicht ist es irgendwann so, dass wirklich richtig jemand anderes draußen ist und ich ganz bewusst nach Innen gehen kann und einfach mal ausruhen? Das wäre schön, wenn es nicht so unheimlich wäre alles.
Über 40 Jahre Kontrolle und nicht auffallen und überleben, lassen sich nicht einfach mal schnell abstellen. Und wenn ich das Denken zulassen kann, dann sind wir eigentlich vielleicht auf einem guten Weg...
Bevor ich das jetzt lösche oder umschreibe, sende ich es mal schnell ab und wünsche allen eine gute neue Woche :o)

Wer glaubt schon, das man durch Mauern gehen kann?

FragezeichenWenn es nur irgendwie ginge, dass man mal Urlaub von sich selber nehmen könnte....
Im Heute sagt mir niemand aus meinem nahen Umfeld mehr, dass mir Disziplin fehlt. Niemand sagt, dass wenn ich wirklich wollte, das ich dann auch könnte. Keiner sagt, dass ich mal zusammenreißen muss und mich nicht so anstellen soll. Die, die das immer und immer wieder in den verschiedensten Variationen sagt und denkt, bin ich - und einige Innen vielleicht. Ich kann das nicht abstellen, fast zwanghaft sind diese Gedanken da und manchmal langweilen sie mich fast. Sie können einen in der Verzweiflung den Rest geben oder einen erst da hinein treiben. Ich weiß das, manchmal schon währenddessen und kann es dennoch nicht abstellen.
Mein(?) Denken ist nicht bereit sich an die Regeln zu halten... etwas zu verstehen, um es dann auch umzusetzen. Ich kann dann nur immer wieder Fassungslos und doch mit Fassung zusehen, was wieder passiert oder nicht passiert. Aushalten und jedes Hoch in den Himmel loben. hhmm, frag mich grad, ob diese Hochs darum auch so schnell wieder verschwinden? Ist der Himmel zu hoch?
Ich scheitere immer schon an mir - ich weiß, dass diese Methoden mich kein Stück weiterbringen und trotzdem habe ich das Gefühl, wenn ich das loslasse, dann ist das Leben vorbei. Wie widersinnig! Mal abgesehen davon, dass ich noch nie herausgefunden habe, wie ich das loslassen kann, gibt es doch genug nich Leben wollen/können in mir immer wieder, so das man sich doch sagen könnte, ok - wenn das das schlimmste ist was passieren kann... dann mal los! Sollte es doch besser werden - Supi! Also ist es wirklich die Angst an etwas zu sterben? Oder ist es die Angst vollends Verrückt zu werden? Und wie schlimm wäre das? Schlimmer, als so zu leben?
Naja und dann ist da das Ding mit der Dissoziativen Identitätsstruktur - dem Viele sein - mit dem Wir....
Merke das ich jetzt am liebsten wieder aufhören würde zu schreiben.... lenke mich ab - aber ich will versuchen grad weiter zu schreiben.
Es geht mir vertraut über die Lippen und Finger, dieses Wir ich schreib darüber und rede und ach eben alles was es so mit sich bringt. An vieles habe ich mich gewöhnt und manches versuche ich zu verstehen. An einigen Fronten kämpfe ich immer wieder um Anerkennung, Wahrnehmung und Akzeptanz. Etwas, das ich von anderen möchte und uns selber nicht gebe. So ganz heimlich oder auch nicht, im Alltag, nebenbei und immer wieder. Extrem Widersprüchlich. Vielleicht ist das Normal? Aber so lange und das obwohl ich es anders weiß (und gleichzeitig denke: Weiß ich es?) Es ist etwas, dass ich nicht verstehe. Dieser starke Widerspruch immer noch - seit 7, 8 oder 9 Jahren? Ich glaube, das mein Denken da total kaputt ist und sich da keine neuen Neuronenbahnen mehr bilden? Anders ist es nicht erklärbar....
Viele Gespräche gab es dazu in der Therapie, Betreuung, Freundinnen... meistens (immer?) war schnell klar das ich damit nicht weiterkomme, mit dem in Frage stellen. Das es dieses und jenes gibt, was sich wohl anders nicht erklären lässt. Und ich denke immer noch das es aber irgendwie anders sein muss und ich irgendwie andere täusche und manipuliere. Das alles nicht echt ist, auch wenn ich nicht weiß warum ich das tun sollte. Es kam dann in den Gesprächen auch manchmal an den Punkt, das wenn man es nicht DIS nennt - was das ändern würde? Wären die Probleme nicht die selben? Und was ist mit den über 30 Jahren Leben und Therapien, wo die DIS nicht bekannt war - haben sie was gebracht? Nein. Ich weiß das ja. Das macht es ja so schlimm für mich... Etwas zu wissen und dennoch nicht dannach handeln können und daran verzweifeln, weil dieses nicht Handeln können ja auch wieder was mit den Inneren zu tun hat.
So komme ich zu den Punkt, dass es so schwer ist, weil ich so wenig Kontakt nach innen habe. dass ich mich bemitleiden könnte, weil nicht mal die was mit mir zu tun haben wollen. Mal abgesehen davon, das ich ja auch nicht grad fürsorglich reagiere, wenn ich von den anderen was mitkriege, erinnere ich immer mal wieder ein Gespräch mit Mai. Naja Auszüge davon zumindest.
  • Menschen mit DIS in Arbeit, (Liebes-) Beziehung oder mit Kindern haben es insofern leichter (und natürlich auch schwerer), weil sie gezwungen sind in Situationen zu gehen, die verschiedenste Herausforderungen bieten, wo zwangsläufig viele Persönlichkeiten gefragt sind und gemeinsam Wege gefunden müssen damit umzugehen. Da ist eine ganz andere Wahrnehmung nötig und auch ein anderes agieren miteinander. So sind Zeitverluste oft deutlicher da und andere Anzeichen der Personenwechsel oder direktes miteinander.
    Wir haben diese äußeren Gegebenheiten nicht. Ich sitze hier und solange ich sitzen bleibe, besteht kein Grund für andere Innere wirklich da zu sein.
Dieses extrem eingeschränkte Leben hat durchaus einen Sinn - so gesehen. Ich bleibe sitzen. Na dann steh doch auf, wenn du es anders haben willst - denke ich. Aber wie? Ich habe nicht das Gefühl, das ich eine Wahl habe - meistens. Nicht die Kraft mich durchzusetzen, um was anderes zu tun. Daran versage ich täglich. Und es ist mir täglich bewusst.
Was ist aber in den Momenten/Zeiten, wo ich die anderen wahrnehme?
In meiner Vorstellung müsste ich zu so etwas wie einer Übermutter werden. Selbstfürsorge ohne Ende. Hier einen warmen Kakao machen, da auf die Ernährung achten, spielen, malen... Hilfe holen, zulassen, annehmen. Sanft sein, verstehend, tröstend, hörend, fühlend, sorgend, bewegend, haltend. Begreifen, das die anderen das Früher überlebt haben. Die Gewalt glauben. Ich kann vieles davon für andere Menschen tun. Für uns will mir das nicht gelingen. Gefühlt könnte ich daran sterben, wenn ich uns mögen würde.
Ein Auszug aus der Realität ist eher Folgendes:
  • Ich bin genervt über mich, wenn ich zum 50. mal am Tag erschrecke und ein, nicht vorhandenes, Tier wegstreichen will, was auf dem Körper herumkrabbelt. Anstatt beruhigend nach innen zu reden.
  • Mir ist es peinlich, wenn von Außen jemand andere Innere (nicht mehr so ganz im Innen) wahrnimmt und mir das sagt. Darauf reagiert. Ich will das schnell wieder "weg haben" und "normal" sein. Und ich will nicht wissen, dass es immer öfter vorkommt zur Zeit.
  • Ich tu mich sehr schwer, wenn ich nicht mehr weiß, was ich eigentlich wissen sollte. Kann nicht verstehen, das es vielleicht wirklich so ist, dass andere mehr als ich da waren. Und suche für mich immer nach anderen Erklärungen.
  • Wenn ich überflutet bin mit verschiedensten Gefühlen, versuche ich das auszusitzen und/oder wegzumachen. Nicht zulassen erscheint der einzige überlebbare Weg. Ich begreife meist erst, wenn es weg ist, dass es vielleicht (oder auch sicher) nicht meine Gefühle waren.
  • Ich nutze Hilfsangebote nicht, wo wir uns mitteilen könnten. Weil - ach weil so vieles an Fragen und Denken dann da ist und das verhindert. Trotz vieler Gespräche darüber, will das nicht in mein Hirn, dass man es ausprobieren könnte und wir dann ja sehen wie es "wirkt". Mich mit Jetzt-Gefühlen zu zeigen, dass ist immer noch sehr schlimm und schwer.
  • Ich wundere mich wenn ich denke und fühle wie eine verletzte, verzweifelte Jugendliche? und die Gefühle ausgedrückt werden wollen durch Verhaltensweisen/Ausdrucksweisen, die ich eigentlich nur Jugendlichen? zugestehe und mich weigere und auch das wieder aussitze bis es weg ist. Dabei eigentlich erst jetzt merke das es ja vielleicht wirklich jemand Jüngeres ist und die nichts dafür können das sie so sind... Aber ich kann doch nicht so schreiben - mir macht das Angst.
  • Ich bin erstaunt das Schmerz (auch aus versehen geschehender) das alles besser macht (für mich). Auch, wenn ich alles versuche, dass es nicht vorkommt, so empfinde ich Erleichterung, wenn ich weniger mitkriege von Innen. Auch wenn ich weiß, dass es mir/uns dann nicht wirklich besser geht.
  • Ich kann jeden Tag aufs neue Verzweifeln an unserer Unfähigkeit einen Alltag zu leben. Es geling fast immer nur ein Minimum vom absolut Notwendigen für uns und/oder für andere (wo wir glauben, dass es "so" sein muss, damit sie nicht ganz weggehen). Wird das Minimum unterschritten, verstärken sich sehr schnell Suizidgedanken und starke Lebenszweifel.
  • Ich kann mich in Wünschen und Hoffnungen verlieren und mir einbilden "genau so mache ich das jetzt und alles wird gut" und ich glaub das dann auch wirklich, bis es eben nicht geschieht, was von Sekunden bis Stunden dauern kann.
  • Meine Konzentration wird immer schlechter und oft kommt es mir vor, als würde ich immer "dümmer" werden. Ich schaue dann im Internet nach Anzeichen von Demenz.
  • Ich kann viele "Ichs" schreiben und bei allem Schreiben hier wieder vergessen das es um das Wir geht.
Ich fühle mich oft, als würde ich vor einer Mauer stehen. Ich weiß ich kann da durch gehen, aber ich habe Angst, dass ich doch nur schmerzhaft gegen die Mauer pralle. Wer glaubt schon, das man durch Mauern gehen kann?

Donnerstag, 21. November 2013

Tage wie diese...


 

Wie...

 stumm der Sturm in Schichten verwirrt
 Worte ummauert in Wellen ertrinken
 Leid sehend unerkannt verdunstet.

 Wie...
 einsam kotzen und nicht alleine
 fehlende Schokolade
 ein Gehirn, das sowas hervorbringt.