Donnerstag, 24. Oktober 2013

vom Zahngrusel zum Regenjetzt

Heute hatten wir einen  wieder einen Besuch bei der Zahnfrau, aber sie war diesesmal nicht dabei. Dachten auch es wird ja nur schnell der Kiefer ausgemessen. Naja ob es schnell gng weiß ich gar nicht wirklich. Jedoch hat man so ein Eisengestell um den Kopf gebaut bekommen, fixiert in den Ohren an Stirn und Mund. Irgendwie so. Daran wurde herumgeschraubt und gewackelt und so weiter und die Geräusche übertrugen sich in unseren Kopf. Dazu hörten wir kaum was im Außen war. Naja, das hat wohl Innen was ausgelöst und es ging schwierig Innen und ich versuchte nur weiter zu Atmen und zu denken das wir in der Praxis sind und nichts schlimmes passiert. Es half in sofern, dass wir nicht abgebrochen haben. Merke: Nicht hören können und Ohren zu oder laute metallische Geräusche im Kopf lösen stress aus.

Danach wollten wir nur noch nach Hause und das schnell. Wir fuhren mit Mai los und das Wetter war wunderbar. Leicht stürmisch und beeindruckende Wolkenbilder. Wie schon oft sagten wir, das wir jetzt gerne am Deich stehen würden. Diesesmal sagte Mai, ja ok, dann fahren wir hin. Unfassbar. Wir kamen an und die Enttäuschung war doch spürbar. Ein kleiner Fluss und ein Minideich. Naja… Wir stiegen aus und es regnete in strömen. Wir gingen auf den Minideich und uns entgegen kamen flüchtende Menschen mit Hunden, die versuchten nicht zu Nass zu werden. Der Regen war wundergut! Mai und wir wurden sowas von Nass und es war sooo schön :o) Wir standen da und ließen uns den Regen ins Gesicht fallen und wir waren einfach da und eins mit dem Jetzt. Ich erinnere nicht wann dieses das letzte Mal so war. Pitschnaß fuhren wir wieder nach Hause – wir hatten keine Regenkleidung an und alles landete erstmal in der Waschmaschine. Das erleben bei der Zahnärztin war nicht mehr so wichtig und spürbar. Auch jetzt noch nicht. Das war Cool! Und ein ganz totales Jetzterlebnis. Innen wird es immer wieder in vielen Worten wiedererzählt ;o)

Ein Jetzt war.

Herbstbunt tanzen stürmisch die Blätter
Gigantisch sanft malen sich Wolkenbilder.
Sehnsuchtstiftend nach Deich und Meer.
Erreichbar Deichlein und kleiner Fluss.
Wolkenbrüche lassen Mensch und Tier fliehen
langsam gehen wir ihnen entgegen.
Wunderregen berührt uns kraftvoll
Leben durchströmt das Sein
Da Sein vollkommen im Jetzt
Tropfend staunen.
Danke.

regen Collage okt13

Montag, 21. Oktober 2013

Abschied von alten Hoffnungen

kopf

Samstag war wieder ein Migränetag. Zur Zeit gibt es diese leider häufiger, immer an Tagen, wo “nichts ist” und sowas wie Ruhe und anderes sein könnte, wobei an anderen Tagen ja auch nicht viel ist – extrem wenig, gemesen an dem, was die meisten Menschen an einem Tag alles tun.

Es ist schwer zur Zeit Themen, erlebtes, gefühltes und gedachtes festzuhalten. Es passiert und ist vorbei und das nächste passiert…. dazwischen ist es schwer greifbar.

Ein Thema was immer wieder, in verschiedenen Variationen da ist, hat mit den Worten, die wir im letzten Eintrag geschrieben haben, zu tun.
Es ist ein Abschied nehmen. Schwer in Worte zu fassen. Wir hatten immer (mal mehr, mal weniger) Hoffnung, dass unser Leben mal sowas wie gut wird – in vielen Bereichen. Das hat sich verändert. Ich weiß nicht, ob es ein Annehmen im Positiven ist, nein davon sind wir entfernt. Jedoch das es so wie wir hofften nicht sein wird, dass ist so. Die Lebensqualität, dass Leben in allen Bereichen, das hat sich in all den Jahren nicht verbessert. Verändert ja, aber nicht verbessert.

Wir leben völlig das Gegenteil von dem, was wir uns vorgestellt haben und lange glaubten noch zu erreichen. Wir haben keine ersehnte Familie gegründet. Wir haben keinen Beruf. Wir leben nicht voller Freude. Wir haben uns auf keiner Ebene entfaltet, im Sinne von irgendwas Erfüllendes. Vieles ist ferner denn je. Wir hatten immer die Hoffnung, wenn dieses oder jenes passiert, dann…. Diese Therapie oder jene, diese Hilfe oder jene, hier und da hingucken – immer gab es was, wo wir dachten, dass dann vielleicht vieles anders/besser/gut werden kann. Ich mag das nicht mehr. Ich glaub es auch nicht mehr. Ich will es auch nicht mehr glauben. Und das macht Traurig. Auf vielen Ebenen – in vielen Bereichen. Wir haben immer und immer versucht zu finden was helfen kann. Immer gab es was, das wieder Hoffnung machte. Ich mag das nicht mehr. Aus irgendeinen Grund geht es Innen nicht weiter. Mal hier und da geschieht was, aber nichts was von dauer ist. Ich will uns keinen Vorwurf machen, es wird gute Gründe haben. Ungenügend, wie ich es in Worte fasse, aber anders geht es grad nicht.

All das heißt nicht, dass wir Aufgeben. Es muss nur anders weitergehen. Im Jetzt und ohne Illusionen. Ich kann nicht hoffen, dass ich nächste Woche eine Freundin besuchen kann und dabei nicht wissen, was jetzt ist oder gleich. Ich will uns und andere nicht enttäuschen, weil wir nie das erreichen, was wir gerne getan hätten, Morgen nächste Woche oder in 10 Jahren. Heute – was ist mit Heute, mit Jetzt? Selbst das und gerade das überfordert uns doch schon enorm.

Irgendwie so entwickelt es sich in letzter Zeit. Es ist schwer loszulassen, ohne loszulassen, zu Denken ohne zu Denken und zu sein ohne zu sein.

 

 

Hab eine wundergute Woche

Samstag, 19. Oktober 2013

Traurig

Morgen wird nicht sein, was ich Gestern wünschte.
Ohne Gestern, ohne Morgen im Jetzt?
Tragbar der Moment?
So Sein.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Viele sein und als Eine gesehen werden

Wir hatten wieder Ergo. Ich will ja versuchen mich einzulassen und so waren wir recht aufgeregt und machten erst mal Ingwertee nach der Begrüßung. Für uns was wichtiges, zu wissen was jemand mag, weil es damit irgendwie eine Basis gibt. Währenddessen fragte sie wie es mir geht. Obwohl ich darauf vorbereitet sein sollte, schaffe ich es fast nie, mir vorher etwas zurecht zu legen für diese schwierige Frage, leider. Ich stammel etwas von verwirrt und viel oder so. Sie versuchte zu zentrieren und fragte noch mal wie es jetzt geht, was ich jetzt wahrnehme. Jetzt? Was will sie wirklich wissen? Wir sind aufgeregt. Gesagt und Tee hingestellt. Sie fragt nach dem Laptop und ich erzähle kurz. Sie fragt wie es jetzt ist. Weniger aufgeregt, sag ich. Sie führt aus, den Zusammenhang, zwischen wahrnehmen, benennen und ablenken, mit dem Ergebnis ein Gefühl kann sich dadurch verändern. Das war dann wohl auch die Einführung zu dem Rest der Zeit.

Wir haben mit ihr ein Schächtelchen gebastelt, wobei ich die Technik ganz spannend fand. Es soll sowas wie ein “Schatzkästchen” sein. Dann konnte da der erste Zettel rein “Ich erlaube mir zu sagen was gerade ist” – Nicht unwichtig für uns, nur nützt es ja nichts, wenn ich es mir erlaube… ich red mir eh oft den Mund fusselig, das nur nebenbei, an dieser Stelle. Sie meinte das Aufgeregt sein, klar. Dann kleines Quadrat gemacht aus Papier und Sekundenkritzelei kennengelernt. Loskritzeln und dann die entstandenen Zwischenräume ausmalen. Nicht neu, aber in dieser Kombination schon und es hat Spaß gemacht. Sie fragt wieder wie es geht und ich sagte das es Spaß macht oder sowas ähnliches, glaub ich. Nächster Zettel für die Schachtel, “Sekundenkritzellei kann irgend etwas unterbrechen”. Idee, jeden Tag eine Kritzelei und später zu einem Mosaik zusammenkleben. Gefällt mir.

Nebenher hat sie viel geredet. Erklärt mit den Gehirnhälften, die beide angesprochen werden und sowas. Wir gut, wenn man was Fühlen kann und es unterbrechen kann – im Grunde die Wirkungsweise und Sinn von Skills. Nur nimmt sie andere Worte und versucht es einfacher zu halten. Ich hab auch versucht zu sagen, dass ich ja ziemlich gut darin bin mich abzulenken und nicht einzusteigen in das Fühlen. Aber sie hatte das Beispiel “Aufgeregt sein” und wie es anders wurde. Es war so (auch wenn sich andere Aufregung schon längst breitgemacht hatte). Alles in allem wäre es ganz ok gewesen, wenn ich nur ich wäre und nicht schon soviel Vorwissen hätte.  Ganz alleine bezogen auf mich fand ich zumindest die Ideen gut und das Malen war gut. Ich alleine würde ja gerne jetzt losgehen und alles tolle machen was ein Mensch so machen kann.

Aber es gibt ein WIR. Ein Beispiel wollte sie kreiren, zu dem Thema Gehirnhälften und erst lernen (links) und wenn gekonnt dann fließen lassen (rechts). Da wir keinen Führerschein haben, wegen Mangel an Geld, was sie wohl Überrascht hat, fragte sie nach etwas anderem was ich gerne mache und was mit Bewegung zu tun hat. Mir fiel ein, dass wir gerne geschwommen sind – ich wusste da noch nicht worauf sie hinaus wollte. Sie versuchte, mich dahin zu bringen, dass ich mich erinneré wie ich Schwimmen gelernt habe. So erzählte sie was von gehalten werden, am Beckenrand Beinübungen machen, zwischen zwei Menschen die ersten Schwimmzüge hin und her machen und so weiter. Ich glaub man sah mir ein, das ich nicht in so eine Erinnerung eingetaucht war. Ich hab gedacht, ja so sollte es wohl sein, aber ich erinnere das nicht. Innen unruhe und das Wissen taucht auf, dass wir einfach ins tiefe Wasser geschmissen wurden vielleicht mit 4 oder 5 Jahren. Wegpacken, das meint sie doch nicht. Sowas stellt man sich jetzt doch nicht vor. Ich glaube ich hätte eher einsteigen sollen in das “ach ja, so war das und so schwer war es erst alles zu koordinieren und wie toll als die die ersten Schwimmzüge gelangen oder so…. Konnte ich nicht. So nutzte sie andere Worte, um zu sagen was sie sagen wollte und innen hallt das Schwimmen nach, das nicht untergehen.

Dann malte sie irgendwann wieder ihren Kreis, der mich darstellen sollte und viele Kreise, die Innen sind, sie sagte “die Anteile oder Teile oder was auch immer” und wieder was von Selbstbestimmt und Frei oder so. Ich konnte nicht wieder sagen, dass es so nicht stimmt, merkte nur ein gewirre an Reaktionen. So das ich mich auch nicht mehr so einlassen konnte und sie dann wieder eine Sekundenmalerei vorschlug. Das kann ich und war ok. Zum Ende fragte sie wie es jetzt ist. Ich sagte das viel im Kopf ist. Was sie gut fand, das ich es sage und sie schloss daraus, das sie nächstes mal langsamer macht. Ich ließ es so stehen, weil die Zeit auch um war.

In der Zeit kamen Kopfschmerzen und Halsschmerzen und ein gewirre an Gefühlen und als sie weg war stellte ich Heiserkeit fest.

Wahrscheinlich haben manche schon raus, wo die Schwierigkeit ist. Ansich ist das was sie tut und sagt ja gut und richtig.  Nur, wenn man Viele ist, dann wird es echt schwierig. Wenn sie wirklich wissen will wie es diesem Körper geht, dann ist das nicht leicht zu beantworten, wenn sie alle meinen würde. Wenn ich versuche nur auf mich zu achten, dann rächt sich das, weil die anderen damit nicht weg sind. Wenn sie nur mich anspricht, fühlen sich andere nicht so angesprochen. Wenn sie die anderen nicht als Persönlichkeiten wahrnimmt, benennt, dann macht das was mit denen/uns. Wenn sie denkt ich kann über die anderen bestimmen, frei von ihnen werden, dann macht das erst recht was mit uns. Wäre sie jemand, den wir nur kurz mal sehen und wo es nicht tiefer geht, dann wäre das alles ok und man würd sich drauf einstellen, aber sie will ja wirklich mit MIR arbeiten und das geht nicht, wenn es kein uns geben kann. Würde ich jetzt sagen, das sie uns alle ansprechen soll, dann wäre das auch nicht stimmig, weil nicht geglaubt wird, dass sie wirklich glaubt, dass es mehrere Persönlichkeiten gibt und das die die draußen ist, nicht immer die selbe ist und das jeweilige Ich auch mal für sekunden wechselt und nicht unbedingt folgen kann.
Es ist auch das 2. oder 3. mal, dass sie Beispiele aus der Kindheit nimmt und dabei wird uns einfach nur klar, das wir nichts (?) so erfahren haben wie es wohl normal ist, in jedem Fall lösen die beispiele mehr aus, als das was sie bezweckt. Ich versuche mich dann zwar auf das zu konzentrieren, was sie vermitteln will, aber Innen gehen die Gedankenschleifen los.

Es ist schade, weil es alles so anstrengend macht. Ich weiß, ich muss versuchen zu erklären. Es fällt mir schwer, weil es so viel scheint was erklärt werden will. Und ich glaube, dass ihre Vorstellung ist, das es auch nicht anders als bei anderen ist, das mit dem Viele sein. Wir haben ja im ersten Gespräch schon versucht zu erklären. Dazu ist es schwer zu erklären, wenn man grad drinsteckt, versucht es nicht zu nah zu lassen und grad versucht eine “gute Patientin” zu sein, die toll mitarbeitet und freude macht. Hmmm….

Wir hatten mit Mai abgemacht, dass wir anrufen (dürfen) danach, um zu bereden wie es war. Wir schrieben eine sms, das es ok ist und nicht telefoniert werden muss. Ganz in dem Denken, “nicht zur last fallen” und es ging ja auch schon deutlich schlimmer, sogesehen war es ok.  Ich weiß, wir dürfen trotzdem und gerade um es auch zu durchbrechen diese Sperre, sich Hilfe zu holen. Üben auch in “nicht schlimmen” Situationen. Das weiß ich jetzt grad wieder. Trotzdem sind da Abers innen…fällt uns echt schwer! Tja, hätte ich telefoniert, dann hätte ich euch das alles hier vielleicht erst erspart, oder andere Inhalte gehabt, sorry ;o)

Der Hals ist besser wieder, nur der Kopfschmerz noch nicht, aber ist auch nicht doll schlimm. Morgen werden wir mit Urs in die Stadt fahren, um eine lesebrille zu kaufen. Oder erst mal gucken, wo es am günstigsten ist, da wir keine von der “Stange” kaufen können. Muss bestimmt auch noch mal kontrolliert werden, weil beim Augenarzt waren wir … hmmm letztes Jahr? In der Zeit kann sich einiges wieder verändert haben.

Wir wünschen euch einen schönen Mittwoch!

Dienstag, 15. Oktober 2013

Dshiniabschied und Verwirrungen

Jetzt ist es wieder so spät geworden. Ich wollte schon längst geschrieben haben. Durch irgendeinen Zufall bin ich auf Dshini gelandet und habe festgestellt, dass die alles verändert haben. Unser Wunsch da ist weg und die Dshinis die wir haben sind bestimmt zu wenige, für den Wunsch hatten wir mehr gesammelt schon als umgerechnet 1,50 €. Habe jetzt ne Weile gegoogelt und denke es macht keinen Sinn da nachzufragen… und das was es da jetzt gibt, lohnt für mich den Aufwand nicht. Zumal die Werbung uns eh enorm gestresst hat. Naja, das Konzept war gut, aber jetzt find ich es blöd. Ich schlafe ne Nacht drüber und dann werde ich mich wohl abmelden dort.  Stunden waren wir da um diese Dshinis zu sammeln…. ärgerlich. Aber irgendwie auch eine Befreiung. Den Link in der Seitenleiste habe ich rausgenommen, macht ja keinen Sinn mehr und Werbung für nix will ich euch ja nicht antun.
Es gibt viel zu schreiben und doch ist es immer wieder leer… tatsächlich fühle ich mich oft verwirrt und kann vieles schlechter benennen. Oder nehme ich es wirklich nur mehr wahr? War es immer so?

Verwirrte sternenfront gelassen erschüttert
Wortsuchend in leerer Fülle
Hörend im nicht verstehen was verstanden wurde
Zweifelnd am Boden und vorwärts gehend.
Sein im nicht Sein, klar im unklaren
Nicht hoffend voller Hoffnung
weinend zerbrechend ohne Träne
schweigend reden und nicht wissen was.
Staunend ängstlich glauben was gesagt wird
hoffend gesehen zu werden ohne zeigen zu können
Zeitverloren bezugsfern brauchen ohne wissen
Abgrundtiefer Gleichmut Wellenbrecher.
Nie! Nie, oder doch
Ist ja alles gut
Ist ja nichts
und alles.

Nachtrag: Mir ist grad eingefallen, dass heute der Todestag der Mutter ist. Vielleicht war es das was wir vorhin vielleicht hätten noch sagen wollen, als Mai da war? Das Gefühl, als Mai ging würde dazu passen.