Immer wieder bin ich wieder eingehüllt in diese Traurigkeit. Vorhin ging es noch. Wir haben schön gefrühstückt mit Mieke, Karten gespielt, zusammen das Bett neu bezogen und den Müll raus gebracht. Ich bin froh, dass sie diese und andere Dinge mit mir macht, weil es alleine teils nie, teils zu selten geschehen würde. Dieses "vieles alleine nicht (mehr) hinzukriegen" ist belastend. Zusätzlich. Zumal es schon einige Jahre sind, wo vieles nicht mehr geht.
Es ist dieses "was alles zusammenhängt". Das Bett, günstig mal gekauft und weiches Holz, wo die Latten, welche das Lattenrost tragen schon rausgerissen sind und wieder provisorisch geflickt wurde, das Lattenrost, welches wirklich kaputt ist und teils gehalten wird von einem Eimer und Büchern, die Matratze - schon so alt und spürbar die Federn in der Nacht. Nächte... schiefes liegen, niemals sich im Bett aufrecht hinzusetzen oder zur hinteren Ecke klettern, um das Laken dort einzuschlagen, weil unser Gewicht unverteilt dann wohl alles zum einstürzen bringt. Der Blutfleck an der Wand, von der Mücke, die sich wohl vorher an uns genährt hat, der aber an einer blöden Stelle ist, uns somit _immer_ den Schreck auslöst, weil da ja eine Spinne sein könnte. Das Unstrukturierte in diesem Schlafzimmer, in dem es keinen Schrank gibt und dessen Kommode wir aus merkwürdigen Gründen nicht nutzen. Die Spinnenweben, die sagen das es sie irgendwo geben muss, die Spinnen und hoffend, dass es solche sind, die wir inzwischen schon mögen und zumindest aus der Ferne Sein lassen können manchmal. All das was zusätzlich schwer macht Nachts gerne ins Bett zu gehen. Geschweige denn mit einem "es ist sicher" Gefühl.
Der Müll, der Montags abgeholt wird, macht spätestens ab Freitags Stress, weil wir hinkriegen müssen den Müll zusammenzuräumen und immer den Stress haben, das wir ja die Mülltonnen auch mal Sonntags an die Straße stellen müssen. Obwohl wir liebe Nachbarn haben, die das immer einfach machen, nur macht das dieses Schuldgefühl nicht weg und das staunen wenn sie ganz normal mit uns reden (obwohl wir so - so wenig, selten, komisch ....) wir warten immer darauf, das sie genervt sind und so mit uns reden, wie wir es eigentlich erwarten - sie tun es aber nicht.
Und Mieke.... 22 Jahre und sie sagt immer noch, dass sie gerne kommt, hilft und alles - das wir auch viel geben, eben anders. Aber... irgendwann muss doch auch sie die Schnauze voll haben von uns. Es ist doch so wenig geworden, was wir für andere tun können. Werden immer empfindlicher. Anstrengend.
Und Duschen müssen wir noch, weil sauber in ein sauberes Bett - aber duschen geht auch nicht mal eben schnell, weil wir Stunden brauchen, bis wir es schaffen und währenddessen der Stresspegel noch mal höher ist und mindestens einmal zwischendrin das Gefühl ist, das man jetzt _wirklich_ nicht mehr kann und _alles_ zu viel ist. Ich kann mir zwar zusammenreimen, was wahrscheinlich Ursache für Stress beim Duschen ist, aber von Wissen ist das weit entfernt. Nur weil seit tausende mal Duschen eigentlich alles Sicher ist, macht das Innen noch lange kein Sicherheitsgefühl.
Das ist nur ein bisschen von dem, was Heute da war/ist und über das man ja eigentlich nicht so schreibt oder redet. Dabei ist so viel mehr an Themen, Gedanken und Gefühlen - das ist so erschöpfend.
Und dann war da das Erstgespräch mit einer Vielleicht - Therapeutin. Es war eigentlich gut - für ein Erstgespräch. Aber es hat wieder so viel ausgelöst - Erfahrungen mit anderen TherapeutInnen, Helferinnen, ÄrztInnen, Freundinnen. Letztlich nicht wissen, ob wir uns wirklich noch mal auf jemanden einlassen können oder wollen. Wir glauben nicht mehr, das es wirklich gut genug werden kann. Es - unser Leben. Um eine Chance zu haben, brauchen wir jemanden, die für uns dran glauben kann. Vielleicht. Aktiv hilft die Beziehung und die Therapie zu gestalten und nicht wartet. Warten kann ich wirklich perfekt alleine. Wir haben ganz sicher kein "Sie ist es ganz sicher"-Gefühl. Ich weiß aber nicht ob es das wirklich gibt - wir hatten das nur einmal ganz sehr, aber da können wir nicht hin.
Wir haben ja noch 2 probatorische Sitzungen und auch später kann man jederzeit abbrechen (das sage ich immer wieder zu uns).
Ich würde sooo gerne gerne Leben.
Liebe Sternchen,
AntwortenLöschenwir haben es wohl so gelernt, dass man nicht über seine inneren und äußeren Zustände reden soll, oder darf. So bist du authentisch und es ist gut so.
... die für uns dran glauben kann ... dass kenne ich selbst sehr gut. Mich nicht sicher zu fühlen, aber wenn der andere an mich glaubt, dann kann ich mich an diesem Glauben anhalten. Ach ich wünsche dir, dass die Therapeutin auf dich so eingehen kann wie du es brauchst. Du gibst euch die zwei Termine.
Liebe Grüße
ganga
-.- nun hatte ich gaaaaaaaaaanz viel geschrieben an Euch und der Text ist weg, Menno meine Dusseligkeit.
AntwortenLöschenNun gut, in ganz kurz - das kennen wir auch zu gut von Früher und wissen aus Erfahrung das Du/Ihr da raus kommen könnt zum besseren Leben, das ist Möglich!! Wir habens erlebt. Und es ist immer immer und immer wieder bis heute mal ein Hammertief, aber aus dem dann hoffentlich Stärker oder Weiser hervorgehe.
Eine Person reicht, die stark ist und glaube mal, die hast Du in Dir. Die Frage ist nur wer. Das klingt volle Lotte nach Depressionen die bei Dir tief gehen - auch das kennen wir, da hilft nur gegen Stemmen und Medis wenn es nicht anders geht. Und Ihr habt ne Starke Ressource, Mieke! 22 Jahre echt Hammer!
Hopp, aufstehen und gegen an. Ja, ist Anstrengend, jaaaa richtig Mühsam und macht Müde und X-Gründe die dagegen sprechen... weiß ich. Aber MACH es. Möglich ist es. Und zur Thera... lasst Euch drauf ein...
weil... siehe unseren Besten Freund... soooo viele Probleme zur Zeit, sei es Vertrauen etc. und doch versuchen wir es wieder... in kleinen Schritten.... aber es ist zu Wichtig, zu Wertvoll und Leben ist immer wieder Aufstehen... wieder Versuchen... und auch mal bei Sich schauen woran liegt es das ich nicht Vertraue... was macht mir wieso Angst... kann ich selbst was verändern an meinem Verhalten und wie fühlt sich das an... was mache ich wenn ich Angst habe... wie beruhige ich innenkinder.... wie die ängstlichen und wie zeige ich den innies das sie mir Vertrauen können... das das hier richtig ist....
Es ist zu Schafffen... und der Text das klingt so einfach... ist es aber nicht!!!! Nein, es ist Schwer, es ist viel Kraft, viel Arbeit... aber es lohnt sich... Ich hätte NIE NIE NIE NIE gedacht, gehofft oder geglaubt jemals soooo toll zu Leben wie jetzt. Mit einer Besten Freundin, ohne Schulden, Sicherheit usw. auch wenn bei uns gerade ein Riesen Rückschritt ist, der es echt hammer in sich hart und sooooo unglaublich viel Kraft kostet... auch da stemmen wir uns und reden, machen und tun... Weil uns das Wert ist... weil wir es uns Wert sind... weil das Leben ist und schön sein soll... und wenn der Kleine Angst hat... was oft vorkommt in letzter Zeit wieder... oder traurig ist.... dann kümmert sich wer drum... und all das kannst du /Ihr auch schaffen. Das wünsche ich Euch! Glg. Mel
ich wünsche so sehr dass du es schaffst Anja.
AntwortenLöschenherzliche Grüße von Heidi-Trollspecht
Ihr Lieben, über euch zu lesen...über die Ängste, die Sorgen, die (Un)Möglichkeiten des Lebens, eure Träume, die Schwierigkeiten im Alltag, all das gehört zu euch und die Menschen, die euch dabei (virtuell oder vis-à-vis im Alltag) begleiten... als LeserInnen, Nachbarn, HelferInnen...ich denke sie tun es, weil ihr etwas auslöst.
AntwortenLöschenWir lesen euch gerne, weil es uns interessiert, wie es euch ergeht und wir eine Sympathie über die Worte empfinden. Wir wünschen euch im Stillen alles Gute für den Weg und freuen uns, wenn ihr einen neuen Beitrag in aller Ehrlichkeit verfasst, die das Leben eben mit sich bringt. Es ist schwer? Ja. Es gibt Träume, die nie wahr werden? Ja. Aber vieles ist machbar und kann realisiert werden. Ich erinnere mich an die Zeit, in der wenig geschrieben wurde und auch das einen Platz hatte.
Bei mir hängt eine Karte an der Pinwand, die so einfach sagt: Es ist wie es ist. Es ist schön zu lesen, dass ihr wahrnehmt, dass Menschen bei euch sind und ihr den Humor nicht verloren habt. Ich glaube irgendwie immer daran, dass ihr es schafft. Mit "es" meine ich: das Leben.
Alles Liebe