Sonntag, 11. Oktober 2009

Zahnärztin und DIS

Wir waren gestern da. War ziehmlich doll angst da. Ich hab viel mehr von Innen mitbekommen als früher. Vor allem als man dort war. Vor ein paar Jahren (so lange liegen die letzten Zahnarztbesuche zurück...) da wurde man in letzter konsequenz Funktional. Das war zwar im irgendwie einfacher, aber ich weiß heute das diese Form der Funktionalität uns nicht hilft. Es hilft mehr wenn die angst haben was mitkriegen und vielleicht auch lernen das die Behandlung nicht soo schlimm ist. Dann kann es irgendwann insgesamt weniger stress machen wenn wir einen Termin haben.

Wir sind in Begleitung hingegangen. Die Zahnärztin war sehr nett. Man merkte schnell das sie sich auskennt. Sie hat auch einen Text verfasst der hier zu finden ist. Wir gingen in den Behandlungsraum der anscheinend für Kinder ist. Viele Stofftiere und Bilder. Innere mochten das (wie auch zuvor das Wartezimmer für Kinder wo es einiges zu sehen gab).
Eine 2. Zahnärztin war dabei, die wird später die Behandlung machen. Die 1. Begleitet das dann aber und ist da wenn es im Innen schwierigkeiten gibt. Eigentlich macht sie nur Kinder und ihr Mann die Erwachsenen, aber zum Glück macht sie ausnahmen bei DIS. Wie ich gehört habe begleitet sie aber auch die Behandlungen ihres mannes wenn es gebraucht wird.

Sie fragte und direkt so dinge wie:

  • an welcher stelle der Therapie wir stehen
  • ließ sich ein bisschen von uns erzählen
  • wen sie ansprechen kann wenn flashbacks da sind
  • wie wir überhaupt angesprochen werden wollen
  • was bei uns passiert wenn flashbacks auftreten
  • ...
mehr fällt mir grad nicht ein. Sie erklärte alles sehr ausführlich. Wir konnten sie dann auch in den Mund schauen lassen und Röntgen ging auch.

Letztlich wurde nichts weiter gemacht. Es muss aber weiterbehandelt werden. Eine Wurzelbehandlung (oder Zahn ziehen) steht uns bevor und einige Löcher müssen geflickt werden. Sie hat uns nicht nur die Möglichkeiten erklärt, sondern auch gesagt was ihre erfahrungen für verschiedene Behandlungswege bei DIS ist. Das war alles ziemlich neu für uns.

Wir haben einen nächsten Termin und ich glaube wir gehen auch hin. :o)

Herzliche grüße an alle

Freitag, 9. Oktober 2009

Zahnarzt

Hallo,

morgen früh müssen wir zur Zahnärztin.
Haben schmerzen und totale Angst. Gehen in Begleitung. Die Zahnarztpraxis hat Erfahrung mit Dis. Ich hoffe sehr das dieses dazu beiträgt das diese Behandlungen etwas leichter werden und vielleicht nicht mehr dazu führen das man nur im Notfall dahin geht. Ok werden erzählen wie es war.
Gute Nacht

Montag, 3. August 2009

so Zwischendrin

Hallo, wir verlieren heute immer beim spielen :-( voll blöd! *lächel* ok das musste mal gesagt werden.

Eigentlich weiß ich grad gar nicht richtig was ich schreiben will. Irgendwie blockieren die Gedanken immer wieder.

Vielleicht weil wir eigentlich was anderes an wen anderes schreiben sollten/wollten....

Ok, lassen es erst mal so stehen :o)

Montag, 6. Juli 2009

Deprimierende Worte

Es passiert so wenig und so viel. Jeder kleine Schritt muss immer erkämpft werden. Der Alltag bringt uns immer wieder an starke Erschöpfungszustände.
Manchmal verstehe ich ganz viel und dann wieder gar nichts. Kann ich alles und gar nichts. Weiß ich vieles und gar nichts. Glaub ich nichts mehr und weiß es doch. Immer wieder kann ich alles in Frage stellen und bin sofort dabei das ich nicht in dieses Leben passe - dafür nicht gemacht bin. Dennoch geht es weiter. Ich fühle mich so Hilflos und Verwirrt - es IST Hilflosigkeit und Verwirrung Innen. Man macht Schritte im Außen - so irgendwie und in Begleitung - und vermeidet andere.
Vermeiden? Oder geht es dann wirklich nicht mehr? So vieles bleibt nur im Denken Lebendig. Und im Außen? Ich habe nur zu Zwei Menschen wirklichen Kontakt (abgesehen von denen die dafür bezahlt werden) Im moment wird das immer eingeschränkter alles. Ich kriege es nicht hin in Kontakt zu gehen. Mal anzurufen - geschweige denn zu besuchen. Ich möchte so vieles tun und es bleibt in diesem verdammten Kopf und wird nicht in Handlung umgesetzt. Blockierungen - die alles kaputt machen. Ich - die alles kaputt macht.

Kontakte, Gespräche, gemeinsames lachen - mit verschiedensten Menschen, das ist uns immer so wichtig gewesen. Warum nehmen wir uns das immer mehr? Ich verstehe nicht, was da Innen passiert...?? Vielleicht ist auch das ein Grund dafür das man es nicht schafft, sich über anderes was in unserem Außen geschieht zu "freuen"?

Im Denken und in Träumen (er-) lebe ich mehr als in der realen Welt. Kann es aber genau so wenig halten wie das reale Leben. Und mir kann es keiner abnehemen - dieses weitergehen...

Hier sitzt eine erwachsene Vierzigjährige Frau und schreibt immer noch so einen Mist dahin, als würde man alte Tagebücher öffnen. Die Inhalte haben sich verschoben, manches kann besser Benannt werden - und dennoch ist es wie es war. So empfinde ich es - jetzt - gerade - gleich.

Ich stoppe mich mal. Sorry für diese deprimierenden Worte.

Dienstag, 31. März 2009

Stille Verwirrtheit...

... könnte vielleicht die Überschrift dieser Zeit sein.
Es sind so viele Themen die irgendwie mal wieder aktuell sind und ich weiß nicht wirklich was grad alles mit uns macht. Ich kriege seit einiger zeit deutlich weniger von Innen mit. Dafür sind mehr körperliche Symptome da. Und immer wieder die Erschöpfung, die oft schon auch sehr Lähmend ist. Selbst das hier schreiben ist schwierig, aber ich will es jetzt einfach mal versuchen und damit vielleicht ein wenig die Lähmung durchbrechen - vielleicht auch verstehen, wobei ich das irgendwie schon nachvollziehen kann, nur nicht ändern. Weiß auch nicht genau...

Ein großes Thema ist nach wie vor das wir ja aus der derzeitigen Wohnung auf jedenfall ausziehen wollen und müssen. Da jetzt auch klar ist, das es keine betreute Alternative gibt die uns "Artgerecht" begleiten kann, ist eben klar das man es weiter alleine probieren wird. Inzwischen ist auch klar das es eigentlich logischer und besser wäre, wenn wir hier in dieser Stadt bleiben, weil eben die gesetzliche und ambulante Betreuung hier sehr gut läuft und auch das Freundinnennetz einfach da ist. Trotzdem kriege ich den Schritt nicht hin jetzt auch aktiv nach einer Wohnung zu suchen. Ich weiß das uns diese Veränderung Angst macht und der Umzug selber eine enorme Stressbelastung ist, dennoch glaub ich nicht das es "nur" das ist was vom Handeln abhält.
Immer wieder ist doch das Denken in die andere Stadt zu ziehen. Was manchmal ganz gute Gründe hat. Wie das man dann leichter zur Therapie kommt und ganz neu Anfangen könnte - das Denken das dann alles besser werden wird. Das man dort auch viel leichter im Kreativen Bereich Aktionsräume finden kann... Nur das soziale Netz das muss halt ganz neu aufgebaut werden...
Und hier liegt die destruktive Chance einer neuen Stadt. Endlich weg von allen Bindungen und Vertrautheiten. Dinge ausleben können die man hier nicht so ausleben kann...
Naja das klingt nicht so gut und ich müsste mich dagegen entscheiden. Hab ich auch irgendwie und doch anscheinend noch nicht. So sitzt man da und Handelt nicht. Was aber auch Verzweiflung auslöst und kaum aushaltbar ist.

Dann hatten wir ein Vorgespräch in der Klinik für einen weiteren Intervall. Das Vorgespräch war nicht so Optimal. Es hat mich Zweifeln lassen ob die mich dort zur Zeit da abholen können und wollen wo ich stehe. Ob die das Verstehen werden? Ob ich mich einlassen kann auf die Form der Therapie? Ich hab Angst das ich nicht Ziele benennen kann die dort auch erreichbar sind - eigentlich Angst das ich nicht genügen kann zur Zeit? Angst das die mehr von mir wollen als ich geben kann.
Ich wünsche mir öfter grad in der Klinik zu sein. Einen Abstand zu allem hier zu bekommen. Ein Stückweit den Alltag vorgeschrieben kriegen. Mehr Möglichkeiten der Gespräche zu haben, intensiver gucken zu können was ist. Im Besten Fall sich auszuruhen und dabei einen Quantensprung in der Innenarbeit zu machen, die dann Handeln im Außen leichter macht. Ja das würde ich mir wünschen.
Aber dann ist da noch das was hier jetzt auch dran ist. Öfter mit der Betreuung oder Freundinnen das Haus zu verlassen. Was ich auch gut und wichtig finde. Wo mir aber grad voll der Bezug fehlt und ich nur über Kopf sagen kann das es wichtig ist.
Ich komme auch hier zu keiner Entscheidung. Klinik ja oder nein? Die Klinik hat sich aber auch noch nicht gemeldet, ob sie mich überhaupt nehmen wollen, was die Therapeutin in Frage gestellt hat, da es sein kann das die sagen das wir erst umziehen sollen und dann zu einem Intervall kommen sollen. Was hier wiederum viel auslöst, weil ich eigentlich erwarte das man mir die Entscheidung überlässt und es ja nicht so ist das ich mir diese Entscheidungen alle einfach mache. Naja aber in dieser Warteposition sitze ich dann auch noch.

Seit 2003 sind wir ja im OEG - Verfahren und inzwischen ist es vor das Sozialgericht gegangen. Da geschah dann auch wieder lange nichts, aber jetzt findet ende April ein Verhandlungtag statt, wo es Zeugenvernehmungen geben wird. Als wir das erfuhren war erst großes Chaos da, weil die dann alle in dieser Stadt sein werden. Wahrscheinlich wird nur eine Zeugin dort die Wahrheit sagen. Nachdem erst sehr viel Angst da war Innen. Angst das die Täter hierher kommen, Angst sie durch dieses Aussagen müssen wütend zu machen. Angst aber auch Schuldgefühle von denen die die Schuld bei sich sehen - die Schuld keine "gute Tochter und Schwester" zu sein, aber auch die Schuld das man die Freundin damals mit in diese Familie genommen hat. Ach es löst so vieles aus. So das es zu viel wurde und es dann so kam, das wieder eine innere Mauer kam, die bewirkt das ich viel weniger von den Inneren mitkriege. Aber manchmal krieg ich doch was mit - also ist die Mauer nicht ganz undurchlässig, was gut ist.
Der Tag der Verhandlung wird kein leichter werden. Wir werden aber nicht alleine sein. Wir werden auch nicht dabei sein. Zwar würden wir sehr gerne wissen was dort gesagt werden wird, aber das würden die die Angst Innen haben noch nicht aushalten, denen zu begegnen. So hoffen wir das unsere Betreuerin dabei sein kann und uns dann erzählen kann. Denke ich bin froh wenn der Termin endlich vorbei ist.

Nun ja zum Ende noch was Gutes :-)
Seit Jahren überlegen wir unseren Nachnamen zu ändern, weil er uns Triggert und wir ihn nicht mögen, weil wir das nicht sind. Seit dem letzten Klinikaufenthalt vor etwa 2 Jahren steht unser Wunschname auch fest. Jetzt ist es so das wir das wirklich angehen. Unsere Therapeutin schreibt grad ein Schreiben warum es aus ihrer Sicht wichtig ist. Und dann war auch schon der Weiße Ring hier und wird dann entscheiden ob sie uns das finanzieren. Wenn dann alles gut geht werden wir den neuen Namen beantragen. Das ist für uns was ganz wichtiges. weil es eine deutliche Abgrenzung zur Familie ist. Weil es uns auch für ein eigenes Identitätserleben eine wichtige Basis ist. Wir stellen es uns sehr schön vor, das wir uns dann endlich z.B. am Telefon mit Namen melden mögen oder das uns jemand so nennt und wir uns nicht erschrecken und gerne Benannt werden! Es hat irgendwie was von Freiheit ein bisschen. Wir denken den Namen täglich und üben im Innen verschiedenste Situationen und das macht ein bisschen Freude sogar :-)

Ja, so ist hier zur Zeit neben allem Alltäglichen.