Freitag, 28. März 2014

Ein Versuch zu beschreiben was ist

Ich weiß nicht, aber vielleicht kann manches auch Triggern ...

Manches was hier geschieht ist in dieser Form neu für mich - vielleicht für uns.
Eigentlich jeden Tag gehen Gedanken oder Innere Bilder, Erinnerungen in das Früher. Meistens wiederholen sich Gedanken. Manchmal wird mit entsetzen ein bisschen weiter gedacht und manchmal ist die Ahnung von viel mehr Erinnerungen da. Beim Einschlafen, in den Träumen, beim Aufwachen und während des Tages. Es ist da und nicht da. Schwer zu erklären. 

Was aber auch da ist und oft bedrohlicher als alles, sind die vielen "Zweifel"-Zeiten im laufe des Tages. Es ist als würden wir überflutet mit diesen Gedanken und Gefühlen. 
Manchmal in Form von großer Schuld, weil wir so was böses von den Eltern denken und sogar aussprechen. Dann könnte "ich" weinen, weil "ich" nicht mehr weiß warum "ich" so schlimm bin. Dann kann die Verzweiflung so groß sein, das fast nicht mehr gewusst wird, dass man ein Recht auf Leben hat. 
Manchmal einfach nur Gedankengeschrei:"Lüge, alles gelogen....!" und viele Vorstellungen der Bestrafung nehmen Raum ein. Das geht von der inneren Gewissheit, dass wir vom Blitz erschlagen werden, bis hin zu verschiedensten Vorstellungen der Selbstverletzung - die Erlösung versprechen. Manchmal schleicht sich die Angst ein, dass die sterben werden, die jetzt auch davon wissen.
Unheimlich für mich ist wenn "übersinnliche Phantasien" dazu kommen. Das sprechen mit der Toten Mutter - die z.B. einen Gegenstand wackeln lässt, was wie ein Nicken oder Kopfschütteln aussehen kann. Ich hab das unterbrechen können, aber das kann wirklich bedrohlich sein - zumal das Gefühl von verrückt sein bestätigt wird.

Ich ahne oder weiß, dass ich bei allem weiterhin alles nur gefiltert mitkriege und irgendwie trotzdem alles (OEG) durchziehe - weil irgendwie - es darf kein zurück geben, das wäre vielleicht schlimmer, langfristig gesehen. Und es ist wichtig und richtig weiter zu machen, auch wenn ich öfter am Tag am liebsten sagen würde, das ich aufgebe und nicht mehr weiter mache. 

Wir haben es in der Kladde(siehe oben) schon geschrieben, dass wir Post vom Versorgungsamt haben und ganz plötzlich ein GDB von 100 und die Merkzeichen G, H und B festgestellt wurden.
Das wird manchmal was erleichtern. Ein wenig mehr Grundsicherung, die uns dann zusteht. Freie Fahrten im Nahverkehr, Begleitung, die nicht zahlen muss.... ich glaub alles wissen wir noch gar nicht. Ja, vielleicht auch das der GDS daran gemessen wird, da die körperlichen Krankheiten keinen einfluss auf den gesamt GDB haben. Vielleicht erspart uns das auch weiteres Kämpfen müssen, insofern wir anerkannt werden nach dem OEG.

Es macht aber auch anderes. Auch hier von innen die Einwürfe, das wir alle täuschen und uns was erschleichen, was uns nicht zusteht und ähnliches.

Ich weiß ein bisschen mehr, warum nicht Bewegen und alles "gedeckelt halten" - besser dissoziieren und nicht anrühren - geschweige denn aussprechen auch Sinn macht und in gewisser Weise Jahrelang auch geschützt hat. Aber mit dem Preis einer minimalen Lebensqualität. Vielleicht ist all das auch eine Chance. Das benennen von Gewalt - das Anerkennen. Auch, wenn mir schon bei diesen Worten schwindelig wird.

Es ist grad keine gute Zeit. Aber vielleicht langfristig gesehen doch? Ich hoffe das, sonst gäbe es keine Sinn.

Wir sind grad sehr auf uns bezogen. Lesen euch, aber schreiben geht meist nicht. Denken und fühlen aber öfter mit, wenn wir lesen und wünschen Euch allen nur das Beste! Ganz ehrlich und herzlich gemeint.


Freitag, 21. März 2014

Psychotherapiesuche - weiteres Erstgespräch

Am Mittwoch hatten wir wieder ein Erstgespräch mit einer Psychotherapeutin. Frau Wolke (Name ausgedacht) wirkte erst mal freundlich und auch die Räume waren freundlich, im Gesprächsraum war sogar der Kamin an. Sie hatte schon am Telephon gesagt, das sie keine Erfahrung mit DIS hat, aber schien bereit und offen genug für ein Erstgespräch. Wir hätten zwar gerne jemanden, die Profi ist, aber auch Profis haben ja bekanntlich mal angefangen... es hätte ja eine Chance sein können.

Naja, es ist merkwürdig mit jemanden zu reden, die sich so gar nicht auskennt. Vielleicht wusste sie nicht, dass sie sich zuviel Dreck ins Wolkenhaus geholt hat? Obwohl viele Eindrücke und Sätze Innen immer wieder mal hin und hergedreht werden und wirken, kann ich kaum noch etwas wirklich fassen. Das was aber letztlich den größten Eindruck gemacht hat, war ihre Frage, was das Schlimmste wäre, das ihr passieren könnte. Wir waren total irritiert, dachten, wir hätten uns verhört....

Aber sie fragte das wirklich so und ganz ernst. Was könnten wir ihr antun? Ich dachte, das Schlimmste ist für solche Menschen vielleicht Wut und erklärte schnell, das ich mit Wut noch kaum was zu tun habe, aber natürlich nicht weiß, ob nicht jemand mal wütend werden könnte. Aber das meinte sie wohl nicht und ich fragte, was sie denn meint. Sie sagte, das Schlimmste für sie wäre ein Suizid, daran würde sie zerbrechen und sie hätte das noch nicht erlebt und will das auch nicht. Was sollen wir dazu sagen? Es machte alles eng Innen. (Entzückender Triumpf, lächelnd auf unser Brot geschmiert, ein Gefühl(!) - dabei sagten wir doch vorher das wir Probleme mit den Gefühlen haben - das hat sie sich wohl gemerkt, aber eigentlich war es in dem Moment unpassend und die Art auch - es hatte mehr etwas von "Ätsch, erwischt! hahaha")

Ok, wir waren bei "es machte alles eng" - und sagten auch, dass wir da nichts versprechen können. Wir können (und machen es ja auch mehr oder weniger) darüber sprechen, wenn es geht in Kontakt gehen, Wir können auch verhandeln und absprachen treffen - eigentlich vielleicht um uns zu schützen - aber um sie zu schützen? Diese Verantwortung wollen wir und können wir nicht tragen! Wir haben schon genug damit zu tun, das Beziehungen uns in dieser Entscheidung einschränken. Suizid ist unser Notausgang - wir brauchen die Möglichkeit, um Leben zu können. Solange ich denken kann schon und das ist manchmal vielleicht Gefährlich, aber wir haben nur diese Sicherheit.

Wir haben letztlich einen weiteren Termin mit ihr ausgemacht, wo sie überlegen will und wir auch. Inzwischen weiß ich ziemlich genau, dass wir bei ihr keine Therapie machen werden und den Termin auch wieder absagen. Urs, die dabei war, meinte ja schon eh zu uns, dass wir ruhig genau gucken dürfen und eine für uns schlechte Therapie nicht besser ist, als gar keine. Hier schwanken wir immer, weil ein bisschen die Stimmung immer mal wieder ist, das wir nehmen müssen was wir kriegen.... aber ich glaube, dass wir tatsächlich versuchen werden weiter und genau zu schauen, wer uns wirklich hilfreich zur Seite stehen kann und wenn es 10 Jahre dauert bis wir eine finden....

Wir hätten auch bei einer anderen einen Ersttermin gehabt, aber da mussten wir absagen, weil es zuviel gewesen wäre. Sie war im ersten Telefonat schon so, das wir dachten, dass es nichts wird.... machte da schon ein "sie weiß es besser" - Eindruck. Alle 4 Wochen soll man bei ihr anrufen, um auf der Warteliste zu bleiben. Dann sprach sie den Termin auf den AB. Ich wusste vorher schon, dass sie nicht damit umgehen kann, wenn ich den dann nicht annehmen kann. So war es auch. Sie war am Telefon total schnippisch und kurz angebunden. Kein nettes Wort oder so - Zicke! Auch bei ihr entscheiden wir jetzt, das wir nicht weiter anrufen müssen.

Es ist echt schlimm, dass es so schwer ist jemanden zu finden. Es war leichter, als wir noch nicht so wussten was wir wollten. Wir sind damals bei Menschen wie Frau Wolke gelandet und haben die Therapiestunden verlächelt. Angepasst in 50 Minuten - alles im gesetzten Rahmen. Diese passen Heute nicht mehr. Wenn die Versuchung auch groß war.

Alles zusammen löst irgendwie vieles aus. Viele Momente aus der Vergangenheit schwirren durch Gedanken und Träume. Vermischt sich zudem mit allem was in die OEG-Ecke gehört. Waren es sonst hauptsächlich die realen Kontakte, die wir nicht schaffen zu pflegen, sind es jetzt schon seit Monaten auch die sozialen Netzwerke, wo es immer schwerer fällt und nur selten gelingt da zu sein/zu kommentieren - einen minimalen Kontakt zu halten. Es passiert viel und auch manches gute - aber eigentlich machen wir uns alleiner und spüren das auch deutlich so und es fühlt sich nicht gut an. Gleichzeitig werden wir irgendwie auch offener. Schwer zu benennen.

Ich weiß, dass sich bei uns zwingend einiges ändern muss. Weil wir sonst vielleicht nie mehr in das Leben passen. Ich weiß nur noch nicht wie - weil es bei allem das Wir gibt.

Sonntag, 16. März 2014

Wer fragt schon aktiv nach?

Das Post gestern war echt schwer zu schreiben - ging nur mit vielen Pausen, aber das zeigt auch nur, wie nah es noch war. Heute (Samstag) haben wir bis 17:30 Uhr geschlafen - mit Unterbrechungen und so, aber das war gut. Die Erschöpfung hat sich verändern können. Das Wach werden war viel leichter.

Was mir immer wieder durch den Kopf geht...

Es war das Erste mal, das jemand aktiv nachgefragt hat was die Traumata betrifft. Also klar - die Umstände und der juristische Hintergrund und so.... aber dennoch! Das war gut! Das hat es für eine Zeit Wahrer gemacht, dem und uns eine Daseinsberechtigung gegeben. Irgendwie so. Ich meine... wer will sowas hören? Die meisten Menschen können es nicht hören, weil es überfordert. Andere wollen nicht hören. Andere würden nie aktiv nachfragen. Auch in der Therapie wurde nie aktiv nachgefragt. Wir haben was geschrieben und das war dann auch ok, aber es kam eher ein bremsen, im Sinne von "ich muss ja nicht alles wissen, da müssen wir nicht weiterreden" - was zwar gesagt wurde um uns zu entlasten, aber eben oft auch ankommt bei uns wie "ich will dazu aber nichts mehr hören". So haben wir dann auch nicht weiter geredet.

Ich merke das aktives nachfragen und Details hören wollen uns (auch) hilft und ich weiß nicht, ob Therapeutinnen das grundsätzlich nicht tun, aber ich hoffe, das die "Neue" da weniger Hemmungen hat und uns so auch die Hemmungen nimmt. Also klar - es muss ja auch passen und Stopps müssen auch gehört werden - aber ich glaube, uns würde das helfen.

Das war wirklich eine neue Erfahrung.

Samstag, 15. März 2014

Die Anwältin

Der Termin bei der Anwältin war sehr anders als erwartet. Wir wollten erfahren, worauf wir uns einstellen müssen beim Richter - nun, ich denke, dass ist geschehen.

Die Anwältin wollte erst mal überhaupt herausfinden, ob sie uns wirklich empfehlen kann uns darauf einzulassen, wegen der Amnesien und fragmentierten Erinnerungen. Bisher haben wir ja alles schriftlich gemacht, was mit dem OEG zusammenhängt und da ist relativ viel Zeit etwas zusammenzutragen - erzählen ist eine ganz andere Erfahrung. Und sie bat uns zu erzählen. Sie half mit Fragen. Angefangen bei der Frage, woher ich weiß, das etwas eine Erinnerung ist und wirklich erlebt - bis zum beschreiben von Gewalterfahrungen. Puh... eine solche Situation hatten wir noch nicht, auch nach 10 Jahren war sie uns eher fremd und wir haben sie ja auch nur selten gesehen und da ging es andere Informationen, die ausgetauscht wurden. Und jetzt sollten wir reden. Ja, völlig unvorbereitet - einer Juristin. Aber irgendwie war das Gefühl da, das sie es gut mit uns meint... und Mai war dabei - einerseits ein totaler Anker und immer wieder auch mal was erklärend in unsere Richtung - glaub auch zur Anwältin, andererseits ... würde sie auch alles hören (wobei sie natürlich raus gegangen wäre, hätten wir das gewollt.) und da waren (sind) verschiedene Ängste.

Meine große Angst war vorher, dass ich keinen Zugang zu Erinnerungen erhalte von Innen und das ich es nicht so erzählen kann, dass es glaubhaft ist. Dazu haben wir vor 10 Jahren eher Taten aus der Jugend angegeben und selbst bei denen wusste ich nie ob das schlimm genug ist (ja ich weiß bis heute nur vom Kopf her das es Gewalterfahrungen sind, fühlen kann ich das nicht, aber ich habe das auch nicht erlebt.) und diese Erinnerungen sind auch nicht so sehr ausführlich und hören auch meist an bestimmten stellen auf - wo es dann wohl Wechsel gab, deren Erinnerungen nicht zugänglich sind (manchmal als eine Art des Wissens vielleicht).
Letztes Jahr haben wir aber mit unserer Therapeutin Situationen aus der frühen Kindheit aufgeschrieben - ich wusste nur nicht, ob die auch wirklich beim Richter gelandet sind. Sind sie... und bei denen hatte ich noch mehr Angst, weil sie deutlich schwieriger sind in dem was sie mit mir und im Innen machen. Da ich weiß, das auch das nur Ausschnitte sind, ist es ziemlich entsetzlich, wenn ich auch nur im Ansatz weiterdenke oder von Innen manchmal Hinweise kommen. Ich muss gestehen, das ich in der Regel sowas alles weit weg von mir halte und da wenig Mut ist wirklich hinzugucken. ich auch eher dazu neige alles in Frage zu stellen, was teils für Innere bestimmt auch nicht hilfreich ist, aber es macht mir echt Angst - auch wenn es ja vorbei ist. Es sind die Zeiten wo einem klar wird, das für uns nichts sicher anfühlt, weder die Gegenwart und Zukunft, noch die Vergangenheit - die es so ja auch nicht für mich gibt. Nichts hat eine Klarheit.

Die Anwältin stellte ihr Fragen und wir(ich?) haben wohl geredet. Die Reaktionen der Anwältin waren so, dass sie deutlich machte, dass wir das gut machen. Das so wie erzählt wurde die Schilderungen als klare sexuelle Gewalterfahrungen einzustufen sind. Das bestimmte Details auch die Erlebnisbezogenheit herstellen und sie so aus juristischer Sicht sagen kann, dass es absolut glaubhaft ist. Deutlich anders wohl, als das was wir geschrieben haben. (was ich gerne überprüfen würde - weil ich gedacht hätte das schriftlich sehr viel klarer alles ist, als im Erzählen, aber das schaffe ich vielleicht nicht). Ich weiß, das uns ihre Worte mindestens gleichermaßen erleichtert und erschrocken haben. Unsere Worte - haben das wohl auch, aber die Erinnerungen sind schon längst wieder verwoben und bald kann ich sie gar nicht mehr greifen - das ist jetzt schon klar.

Sie empfiehlt uns jetzt, dass wir mit dem Richter reden (wo dann auch jemand vom Versorgungsamt, die Anwältin und Mai dabei sein wird). Es ist eben wirklich eine Chance das es ein schnelleres Ende geben kann. Nach 10 Jahren, haben wir - habe ich wirklich begriffen, das sie unsere Anwältin ist und das sie an unserer Seite steht und sie greifbar ist. Ein seltsames Gefühl.
Mai hat sich danach auch nicht von uns abgewendet... im Gegenteil. Das Ganze hat anscheinend gut 1 1/2 Stunden gedauert (hat Mai, glaub ich, so gesagt) und sie ist danach auch noch mit zu uns in die Wohnung und hat geredet und einiges aufgeschrieben für uns, damit weitestgehend Antworten für aufkommende Fragen nachzulesen sind. Das ist immer sehr Hilfreich für uns, für verschiedene, sich auch wiederholende Unsicherheiten.

Innen ist es fremd irgendwie... die Strafen bleiben bisher aus. Es ist wie wir es auch versucht haben im letzten Post zu schreiben. Eher immer noch ein inneres Luft anhalten. Die "Gedanken" Innen gehen immer wieder in die Themen, mit allem - Leugnen, beschwichtigen, Fragen, Ängsten - viel zu viel um alles benennen zu können. Trotzdem ist es auch irgendwie still oder wattiert. Obwohl alles da ist, verliert sich auch alles. es ist wirklich als wenn innen jemand sowas wie eine Decke webt, oder Wände und da gerade Schwerstarbeit leistet. Merkwürdig, das zu wissen und nicht zu wissen. War das wirklich Gestern? Gefühlt käme ich da nicht mehr hin. Sowieso ist mein Gefühl eher wieder so, dass nichts so richtig Bedeutung hat. Bezugslosigkeit stellt sich ein - nicht nur zu dem Termin gestern, sondern zu allem. Eine Hellwacherschöpfung ist auch noch da. Wobei ich hoffe, dass wir in dieser Nacht Schlaf finden (ich hab grad gesehen, das es schon wieder kurz nach Vier ist... blöd.). Schlafen ist grad nicht sehr gewollt, wie mir scheint.

Und jetzt? Ich weiß es nicht.

Wir wünschen allen ein schönes und erholsames Wochenende!

Freitag, 14. März 2014

Es ist der Schrecken

Es ist der Schrecken
der verschieden Innen wirkt.
Eingeatmet
und irgendwie vergessen, wieder auszuatmen.
Ein Warten
auf das was doch einfach noch kommen
muss!
Weil... weil...
das geht so nicht.
Vielleicht...
wenn wir einfach weiter warten.
Ja, warten!
Vorbereitet sein!
Vorsichtig ertrinken Worte.
Gefragt.
Gesagt!?
Gelogen?!
Geglaubt!?
Verboten!?
Schlimm!?
Was noch?
viel mehr...
Nein!
...blubb blubb...
Besser nicht ausatmen
wie denn auch?
Es ist der Schrecken!

Donnerstag, 13. März 2014

Ein bisschen Querbeet

Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Vieles geht durcheinander.
Morgen ist der Wocheneinkauf, danach dann der Termin bei der Anwältin wegen dem OEG. Träume, Gedanken und Gefühle bewegen sich viel in der Nähe von den Traumata und irgendwie nicht greifbar oder Haltbar für mich. Ich hoffe, das der Termin morgen nicht noch mehr durcheinander bringt. Vielleicht ja sogar beruhigt... aber wie? Soll es doch genau um die Tathergänge gehen. Naja, zumindest erfahre ich dann hoffentlich, welche der Richter kennt aus den letzten mehr als 10 Jahren und worauf ich mich konzentrieren muss. Ich habe da nämlich irgendwie keinen Plan mehr.

Ergotherapie, das Malen war gut und großflächig mit Fingerfarben malen hat uns tatsächliche für eine Zeit erfüllt. Ein bisschen traurig, weil wir das nicht schaffen, wenn wir alleine sind. Ein bisschen hoffnungsvoll, weil die Farben / das Malen immer noch so erfüllend ist und ein Wissen da ist, dass wenn wir eines Tages soweit sind, die Kreativität sehr wahrscheinlich wieder unser Leben bereichern wird. Solange geht es eben nur über Laptop oder eben während der Ergo.

Danach waren wir sehr erschöpft. Wir mussten noch aufräumen wieder, damit morgen wieder Platz ist in der Küche. Irgendwann merkten wir auch Hunger und haben erst mal Brot gegessen. Laber Laber... Die Ergo heute, vor einem Tag wie morgen, ist eigentlich zu viel. Aber wir haben das nicht anders geschafft. Dachten man muss 48 Stunden vorher absagen, aber heute sagte sie 24 Stunden vorher reichen auch.

Es rief dann noch eine Therapeutin an und hat einen Termin zum Erstgespräch für nächsten Mittwoch angeboten - auf dem AB. Dann haben wir an dem Tag 2 Erstgespräche... dabei haben wir gerade andere Termine verschoben, um wenigstens einen Gesprächstermin in der Woche mit der Betreuung zu haben. Das wäre schon wichtig, weil wir auch den Termin mit der Anwältin nach besprechen müssten und all das was so da ist... ich krieg grad die Prioritäten nicht hin und werde morgen entscheiden. Vielleicht ist es für die Therapeutin ja auch in Ordnung den Termin etwas zu verschieben... wobei mein Gefühl mir sagt, dass sie das vielleicht nicht machen wird. Morgen.

Die Puva haben wir übrigens erst einmal abgebrochen. Es hat soviel mit uns gemacht, dass es nicht mehr aushaltbar wurde und existentielle Not entstand. Eigentlich sind wir da noch am verdauen oder so und eigentlich ist alles zuviel - aber wir haben wirklich gute Hilfe mit Mai und Urs - und irgendwie wird auch diese Zeit vorbei gehen.

Gibt es jemals Zeit einfach nur auszuruhen? Wenn wir diese Zeit hätten wüssten wir dann wie man das macht mit dem ausruhen? Ich meine, wir haben ja Zeit genug... nur die inneren und äußeren Themen in den letzten Wochen sind echt krass...

Ein bissche wünschte ich, das es eine Klinik geben würde, wo man genau das machen könnte - ausruhen und die Themen ohne das mehr dazu kommt einfach mal mehr angucken... aber so geht das mit dem Leben nicht - und Kliniken gehen so ja leider noch weniger.

Soweit erstmal wieder...

Jetzt musste ich überlegen was ich euch wünsche... Woche?Wochenende? .... nee  ist ja mitten in der Woche. So denn, dann wünsche ich allen die Energie, Kraft und Ruhe, die gebraucht wird um die Tage bestmöglich zu leben!

Sonntag, 9. März 2014

Ich möchte leise erzählen...

... von der Scham, die sichtbare Gefühle ertränke will...
                         ..... von den inneren Verboten und
                                                         ....... dem Entsetzen welches Innen alles durcheinanderschüttelt
                                    .......... von dem Mut trotzdem zu zeigen, sagen und hören - ein wenig
... von dem Gefühl immer zu lügen
           ..... der Angst
                       ....... zu wenig, zu viel
                                                          ............. zu sein, zu wissen, zu sagen, zu zeigen, zu hören, zu tun
... dass ein Richter richten wird
                                  ..... und nie klar ist was die Wahrheit ist
                                                                            ........ weil Kooperation nicht gesichert ist
                                                                                                           ........... und Angst schweigen macht
... von dem Wahrnehmen wahrgenommen zu werden
                                        ..... dem Chaos, den Ängsten, den Hoffnungen und dem Weglaufen
... von der Angst, keine Therapeutin zu finden, die so mit uns arbeitet, wie es eigentlich notwendig wäre


Ich möchte leise erzählen

..... von Not              ...... Hoffnungen            ..... Ängsten          
                                   
                                                           ...... von dem leisen Wunsch dazuzugehören
                                                                                             zu Eurem Leben.
... aber wir können nur So-Sein
                                    .... das ist in manchen Zeiten mehr, als eigentlich Sein darf


..............................
         ..............................                ...................................
                             ..................................                          ................................                 ................
............                                                     ......................                ...............       .........................
            .............             .....................                   ...............................                             .....................
                                                        ........................                          ....................................
                                                                     ....................               ...............                 .................
                                                                                           ................................        ...............................
                                                                                                                  .........................        .....
                                                                                                                            .......................
                                                                                                                                          .................
                                                                                                                                                    ...........
                                                                                                                                                          ...

Donnerstag, 6. März 2014

Notiz an Euch

Wir vermissen das Schreiben hier und bei Euch in den Blogs, teils auf Facebook.

Wir hatten eine sehr schwere Zeit und wie so oft, je schwieriger es wird, desto weniger geht ein Mitteilen. Dieses mal auch wieder ausgeweitet auf fast alle Internetbereiche. Auch wenn es so viel zu schreiben gäbe und der Wunsch da ist, so gibt es dann auch die verschiedenen Blockaden.

Ich glaube Heute, dass sich langsam wieder etwas löst und vielleicht wieder mehr Bewegung möglich sein könnte. Ich hoffe es, denn das Schreiben fehlt wirklich sehr.

Also hier wird es mit Sicherheit weitergehen. Und auch zu Euch werden wir wieder kommen können. Wenn es ging, haben wir zumindest über Feedreader ein wenig von Euch mitbekommen.

Vielleicht hat ja doch alles auch einen Sinn.

Seid alle herzlich gegrüßt von uns ♥

Sonntag, 2. März 2014

Oder doch ganz anders?

Als wäre nie was gewesen
Wie immer

Oder doch ganz anders

Wir machen etwas.
Es ensteht große Not.
In der Körperruine
vermischen sich die Zeiten.

Hilfe schmerzt und Schmerz hilft
nicht genug.

Egal egal egal
bringt Worte in das Außen.
Doch egal ist es nicht.
Die Not
hält den Atem an.

Jetzt hilft nur noch
nicht mehr wissen.
Zeigen macht verwundbar.

Wir machen etwas.
Die Not versteckt sich.
In der Körperruine
trennen sich die Zeiten.

Angespannte Ruhe
ängstliche Scham 

Als wäre nie was gewesen
Wie immer

Oder doch ganz anders?